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Bosnien / Europa

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: 21 faszinierende Orte & Tipps für die Hauptstadt von Bosnien

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Während meiner ersten Reise nach Bosnien und Herzegowina hat mich vor allem das kleine Städtchen Mostar sehr verzaubert, zusammen mit den landschaftlich außergewöhnlich schönen Kravica-Wasserfällen. Aus Zeitgründen musste ich damals aber leider all die tollen Sarajevo Sehenswürdigkeiten in der faszinierenden Hauptstadt des Landes erstmal warten lassen. Doch schon da wusste ich, dass ich ganz bald wiederkommen möchte. Um auf der geschichtsträchtigen Lateinerbrücke über den Fluss Miljacka zu spazieren, um durch die engen Gässchen und bunten Basare der Baščaršija zu schlendern und um den tollen Blick über Sarajevo von der Gelben Bastion aus zu genießen. Endlich hat es nun mit meinem Besuch geklappt, und ich muss gestehen, ich bin wirklich beeindruckt von dieser Stadt.

Damit auch du einen ersten Eindruck bekommst, welche Orte innerhalb der Altstadt, sowie auch im nahen Umland von Sarajevo, einen Besuch wert sind, habe ich dir hier eine kleine Übersicht über die schönsten und interessantesten Sarajevo Sehenswürdigkeiten mitgebracht. Viel Spaß beim Lesen!

Die Lateinerbrücke & das Sarajevo Museum 1878 – 1918

Die vielleicht berühmteste unter den vielen Sarajevo Sehenswürdigkeiten ist die Lateinerbrücke. Eine osmanische Steinbogenbrücke in der Altstadt, die sich in vier Bögen über den Fluss Miljacka spannt und eine der ältesten noch bestehenden Brücken der Stadt ist. Aber nicht etwa ihre Bauweise oder die architektonische Schönheit ließen der Brücke weltweite Aufmerksamkeit zukommen, sondern ein Ereignis im Juni 1914, das heute als Auslöser des Ersten Weltkriegs angesehen wird: das Attentat von Sarajevo.


Auf der Lateinerbrücke wurden Erzherzog Franz Ferdinand, der Thronfolger von Österreich-Ungarn, und seine Frau Sophie, die Herzogin von Hohenberg, während eines Besuches erschossen. Ein Ereignis, das erst zur sogenannten Julikrise und später zum Ersten Weltkrieg führte.

Um noch mehr Details und Wissenswertes über das Attentat von Sarajevo zu erfahren, empfehle ich dir unbedingt einen geführten Stadtrundgang, sowie einen Besuch im Sarajevo Museum 1878 – 1918, das du genau gegenüber der Lateinerbrücke in einem Eckhaus findest. Das Museum ist zwar nicht allzu groß, die Ausstellung dafür aber wirklich interessant umgesetzt. Auf dem Gehweg vor der Hauswand des Museums kannst du anhand von in den Asphalt eingelassenen Fußabdrücken erkennen, von wo genau aus der Attentäter Gavrilo Princip den Anschlag verübte.

Mein Tipp: Um das soeben Erfahrene etwas sacken zu lassen, bietet sich eine Pause im schön angelegten Mejdan Park auf der anderen Seite des Flusses Miljacka an. Mehrere Bänke und das hübsche Musik Pavillon aus dem Jahr 1913 laden zum Durchschnaufen ein. Auf seiner einen Seite wird der Mejdan Park übrigens von der Kaisermoschee flankiert, auf seiner Anderen wartet die Synagoge von Sarajevo, auch die Synagoge der Aschkenasim genannt, auf deinen Besuch.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: die Baščaršija

Hinter dem wild aussehenden Wort Baščaršija versteckt sich das historische Stadtzentrum von Sarajevo. In den engen, malerischen Gässchen der Altstadt, die in ihrer Essenz noch aus dem 15. Jahrhundert stammen, lässt es sich ganz wunderbar schlendern. Unzählige Handwerksläden, kleine süße Cafés mit Sitzplätzen im Freien und bunte Basare mit Marktständen voller glitzerndem, in Gold und Kupfer glänzendem Krims Krams säumen die Straßen. Ein bisschen erinnern mich die Basare und die Gassen mit den vielen Kupferschmieden hier in Sarajevo an die Souks in der Medina von Marrakesch.

Auf dem Markale-Markt findest du frische, regionale Lebensmittel, meist direkt vom Produzenten. Anschaulich präsentiert im Charme einer historischen, klassizistischen Markthalle. Im oberen Stockwerk versteckt sich ein kleines Restaurant, wo du leckere bosnische Gerichte zu sehr günstigen Preisen schlemmen kannst. In der edel herausgeputzten Shoppingmeile Gazi-Husrev-Begov Bezistan reihen sich vorrangig kleine, individuelle Boutiquen in einem stilvollen und sehr schönen Steingebäude mit toller Beleuchtung aneinander.

Ein sehr beliebtes und traditionelles Gericht in Bosnien und Herzegowina ist übrigens Ćevapčići, diese kleinen länglichen Hackfleischröllchen. Der Besuch einer Ćevabdžinica ist also eines der vielen Must-Dos in der Baščaršija. Im Caffe Divan kannst du bosnischen Kaffee und jede Menge andere traditionelle Leckereien in einer ganz besonderen „Basar-Atmosphäre“ in einem historischen Innenhof genießen. Vielleicht wäre ja auch ein kulinarischer Spaziergang durch die Altstadt etwas, das dir gefallen könnte?

Mein Tipp: Probiere unbedingt mindestens einmal den bosnischen Kaffee, der hier ganz traditionell in einem Cezve oder auch Dzezva serviert wird. Dabei handelt es sich um eine kleine Kanne, meist aus Kupfer, mit einem langen Griff, aus der der schwarze Kaffee in winzige Tässchen gegossen wird. Das Kaffeetrinken hier in Bosnien ähnelt ein bisschen einer Zeremonie, wie ich finde. Solche „Kaffee-Sets“ gibt es mit wunderschönen Verzierungen übrigens überall auf den Basaren in der Altstadt von Sarajevo zu kaufen. Ist doch eigentlich eine echt schöne Idee für ein Andenken beziehungsweise Mitbringsel, oder nicht?

Der Sebilj-Brunnen, der Mittelpunkt der Baščaršija

So verlockend es auch scheint, in der Lebendigkeit der Gässchen einfach ein bisschen verloren zu gehen, solltest du die Augen doch für einige wichtige Bauwerke offen halten. Für den Sebilj-Brunnen zum Beispiel, der in der Form eines Kiosks in der Mitte des zentralen Marktplatzes thront. Es geht der Glaube um, dass jeder Reisende, der aus dem Sebilj-Brunnen trinkt, noch mindestens ein weiteres Mal nach Sarajevo kommen wird. Das Markenzeichen des Brunnens sind jedoch die vielen Tauben, die sich hier ständig aufhalten. Was bestimmt nicht zuletzt an den älteren Herren liegt, die hier Taubenfutter an Touristen und Einheimische verkaufen.

Ganz in der Nähe des Sebilj-Brunnens verstecken sich auch noch die Baščaršija Moschee hinter einem Steinmäuerchen, sowie die Ferhadija Moschee, die du über die lebendige Ferhadija Straße erreichst, die links und rechts von Läden gesäumt ist. Eine der zauberhaftesten Ecken zum Verweilen in ganz Sarajevo ist für mich die Kovači Gasse gleich oberhalb des Sebilj-Brunnens. Einen Stopp im wunderbaren Teahouse Džirlo kann ich dir nur wärmstens empfehlen!

Die Gazi-Husrev-Beg-Moschee

Auch die majestätische Gazi-Husrev-Beg-Moschee, oder kurz Begova-Moschee, befindet sich in der Baščaršija, also in der historischen Altstadt von Sarajevo. Die in den Jahren 1530 und 1531 erbaute Moschee ist nicht nur die größte ihrer Art in ganz Bosnien und Herzegowina, sondern auch eine der ältesten des Landes.

Vom malerischen Vorhof aus kannst du die kunstvollen Eingänge zu den Gebetsräumen unterhalb der wunderschönen Kuppel in aller Ruhe bewundern. Auch der im Hof in aller Seelenruhe vor sich hin plätschernde Schadirwan, ein Brunnen, der zur rituellen Reinigung der Gläubigen vor dem Gebet dient, ist mit seiner osmanischen, einem Pavillon nachempfundenen Form eine echte Augenweide.

Als ich durch den Hof der Begova-Moschee spaziert bin, spitzte gerade die Sonne zwischen den dicken Regenwolken hervor, was dem gesamten Ensemble aus der mächtigen Moschee, dem Schadirwan und den emsig umherwuselnden Gläubigen eine ganz besondere Atmosphäre verliehen hat.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: der Uhrturm von Sarajevo

Besonders spannend fand ich auch den Glockenturm, beziehungsweise den Uhrturm von Sarajevo, aus dem 17. Jahrhundert. An dessen Steinmauern prangt eine Osmanische Uhr, die anstatt der normalen Zeit die Mondzeit anzeigt. Dabei markieren die Zeiger 12 Uhr zur Zeit des Sonnenuntergangs, der Zeit des muslimischen Maghrib-Gebets.

Damit beginnt die erste Stunde des Tages also nicht um Mitternacht, wie bei uns üblich, sondern mit dem Sonnenuntergang, was auch als Messung „Alaturka“ bezeichnet wird. Der Uhrturm von Sarajevo beherbergt heutzutage die einzige bekannte Uhr dieser Art in der Öffentlichkeit. Die Zeiger werden einmal in der Woche per Hand neu auf den Sonnenuntergang eingestellt.

Die Gelbe Bastion & die Weiße Festung

Bist du zum ersten Mal in Sarajevo, wird dir sofort auffallen, wie malerisch die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina in einem Talkessel liegt. Nämlich in der Ebene von Sarajevo, eingebettet im Dinarischen Gebirge. Die umliegenden, bis zu 2.000 Meter hohen Berge Trebević, Jahorina, Igman und Bjelašnica rahmen die Stadt von allen Seiten ein und kreieren damit auf ganz natürliche Weise viele tolle Aussichtspunkte. Einer davon ist die Gelbe Bastion, zu der du, von der Altstadt aus durch die Kovači Gasse, ganz gemütlich hinauf schlendern kannst. Also vorausgesetzt dir geht nicht die Puste aus, denn der Weg ist ganz schön steil.

Die historische Verteidigungsanlage aus osmanischer Zeit Žuta Tabija (der bosnische Name der Gelben Bastion) bezaubert vor allem mit einem tollen Blick über die Ebene von Sarajevo, und damit fast über die gesamte Stadt. Ein kleines Café serviert seinen Gästen kühle Getränke inklusive toller Aussicht. In den warmen Sommermonaten finden hier auch regelmäßig verschiedene Open-Air Veranstaltungen statt.

Besonders schön muss der Blick vor allem auch zum Sonnenuntergang sein, was ich dir unbedingt empfehlen möchte!

Einen ebenfalls sehr schönen Blick über die Ebene von Sarajevo genießt du auch von der Bijela Tabija, der Weißen Festung aus. Sie liegt noch etwas höher und weiter von der Altstadt entfernt, was definitiv eine neue Perspektive des Panoramas verspricht. Sowohl die Gelbe Bastion, als auch die Weiße Festung, sind Teil der früheren Verteidigungsmauer, die den heutigen Stadtteil Vratnik gegen feindliche Übergriffe schützte.

Mein Tipp: Den vielleicht besten Blick über Sarajevo bietet dir der Avaz Twist Tower mit seiner außergewöhnlich verdrehten Fassade. Er liegt gleich neben dem Bahnhof und ragt samt Antenne beeindruckende 172 Meter in den Himmel. Damit ist der Avaz Twist Tower das höchste Gebäude im Südosten von Europa, wenn man Istanbul mal außen vor lässt. Drei unterschiedliche Varianten stehen dir zum Aussicht genießen zur Wahl: ein Café, ein Panorama-Restaurant und die klassische Aussichtsterrasse.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: der Friedhof Šehidsko mezarje Kovači

Der Weg zur Gelben Bastion führt dich direkt am Friedhof der Märtyrer Šehidsko mezarje Kovači vorbei. Der Ruhestätte der gefallenen Soldaten der bosnischen Armee im Bosnienkrieg. Vorbei, oder auch direkt hindurch, denn auf einem kleinen Pfad kannst du mitten durch den Friedhof spazieren. Die Sterbejahre auf den leuchtend weißen Säulen zu betrachten, versetzt einen ins Nachdenken. Sie liegen alle zwischen den Jahren 1992 und 1995.

Das ehemalige Rathaus & das Haus des Widerstandes

Ein schon von weitem ins Auge springende Gebäude am Ufer der Miljacka ist die Vijećnica, das ehemalige Rathaus von Sarajevo. Heute wird das in den Jahren 1892 bis 1894 im pseudo-maurischen Stil erbaute Haus als Nationalbibliothek genutzt. Bedeutende Bauwerke aus Ägypten dienten dem damaligen Architekten Alexander Wittek als Inspiration, was das für Europa doch schon sehr außergewöhnliche Erscheinungsbild erklärt.

Viel spannender finde ich aber die Geschichte des kleinen Haus des Widerstandes am gegenüberliegenden Flussufer, das seit 1997 das sehr empfehlenswerte Restaurant Inat Kuća beherbergt. Hier kannst du eine echt leckere, traditionelle Bosnische Küche genießen.

Nun aber zur Geschichte: Um das pompöse Rathaus an genau diesem, für die Stadtverwaltung strategisch wichtigen Punkt am Ufer der Miljacka direkt an der Šeherćehaja Brücke (übrigens eine der schönsten Brücken der gesamten Altstadt) bauen zu können, mussten alle dort stehenden Häuser der Einwohner abgerissen werden. Allerdings hatten die Behörden ihre Rechnung ohne den störrischen alten Benderija gemacht, der sich jahrelang stoisch gegen die Pläne widersetzte.

Gegen einen vollen Sack Gold, also ein Vielfaches mehr, als sein Grund und Haus damals wert waren, und mit der Bedingung, sein Haus Stein für Stein am gegenüberliegenden Flussufer wieder komplett identisch aufzubauen, gelang es der Regierung nach zähen Verhandlungen schließlich, Benderija zu überzeugen.

Angeblich saß der alte Mann wohl während des kompletten Wiederaufbaus auf einem Stuhl daneben, rauchte genüsslich eine Zigarette nach der anderen und überwachte dabei jeden einzelnen Schritt der Arbeiter. Das hübsche Häuschen Inat Kuća steht heute noch genau an dieser Stelle gegenüber dem Rathaus, als Zeichen der Sturheit der Bosnier.

Die Herz-Jesu-Kathedrale & die Rosen von Sarajevo

Auch die römisch-katholische Herz-Jesu-Kathedrale, die du am Rande des Altstadtkerns von Sarajevo findest, lohnt einen kurzen Abstecher. Besonders das Innere der im neugotischen Stil erbauten Basilika überrascht mit einer außergewöhnlichen Bemalung der Säulen und der Decke, in Form von Ornamenten. Besuchst du während einer Städtereise gerne Kirchen, dann findest du nur wenige Straßen entfernt auch noch die Mariä-Geburt-Kathedrale und die alte orthodoxe Kirche mit einem kleinen Museum darin.

Direkt vor der Herz-Jesu-Kathedrale kannst du außerdem eine ganz besondere und außergewöhnliche Gedenkstätte entdecken, nämlich eine der über 200 Rosen von Sarajevo. Mehrere davon verteilen sich in der gesamten Altstadt. Immer an den Stellen, an denen ein Mensch durch eine Granate in den schrecklichen Jahren des Bosnienkriegs ums Leben kam. Die Einwohner füllen die im Asphalt zurückgebliebenen Einschlaglöcher der Granaten immer wieder neu mit rotem Harz, was dem Abbild einer verwelkten Rose ähnelt.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: der Sarajevo Tunnel

Der Sarajevo Tunnel ist eine weitere, sehr bedeutende Sehenswürdigkeit der Stadt, wenn es um den Bosnienkrieg geht, der das Land vom 6. April 1992 bis zum 14. Dezember 1995 in Angst und Schrecken versetzte. Während der Belagerung von Sarajevo diente dieser, nur von Hand und Muskelkraft und im absolut Geheimen gegrabene Tunnel nicht nur der Flucht von Einwohnern aus der belagerten Stadt in einen nicht belagerten Vorort, sondern auch dem Transport von Versorgungsgütern ins Zentrum.

Der Sarajevo Tunnel war damals die einzige Verbindung in und aus der belagerten Stadt. Über ein halbes Jahr lang haben die Menschen gegraben und das immer wieder eindringende Grundwasser mit einfachen Eimern geschöpft und hinausgetragen. Der Tunnelausgang im Stadtzentrum befindet sich in Dobrinja, der Andere im Vorort Butmir in der unmittelbaren Nähe des Familienhauses Kolar.

Der Sarajevo Tunnel war zur Zeit des Krieges ein wirklich außergewöhnliches Unterfangen und absolut überlebenswichtig für die Einwohner der Stadt. Heute kannst du das Haus der Familie Kolar in Butmir besuchen (das geht auch im Rahmen einer geführten Tour vom Stadtzentrum aus) und die ersten 20 Meter des originalen Tunnels besichtigen, der insgesamt rund 800 Meter lang ist. Das Wohnhaus der Familie wurde außerdem zu einem kleinen Museum umfunktioniert, dem Tunnel Museum, das nun die Geschichte des Tunnelbaus und der daran teilhabenden Menschen anschaulich verdeutlicht.

Mit der Seilbahn auf den Hausberg Trebević

Die Trebević Seilbahn gehört definitiv zu meinen liebsten Sarajevo Sehenswürdigkeiten. Die Panoramagondeln der im Jahr 2018, nach ihrer Zerstörung im Bosnienkrieg, wieder in Betrieb genommenen Seilbahn schaukeln dich auf rund 2 Kilometern Länge ganz entspannt von der Innenstadt nach oben. Auf den 1.629 Meter hohen Berg Trebević. Genau genommen liegt die Bergstation mit dem Namen Ramo Biber aber am Hang des Trebević, auf dem Gipfel Vidikovac in 1.160 Metern Höhe. Eingestiegen wird an der Talstation in der Nähe des Friedhofs Alifakovac im Viertel Bistrik.

Bei meinem Besuch früh am Morgen hingen die Wolken noch unterhalb der Bergstation und bedeckten Teile von Sarajevo mit einer flauschigen Watteschicht, während oben die Sonne von einem strahlend blauen Himmel lachte!

Das Café in der Bergstation serviert leckeren Cappuccino und allerlei Süßigkeiten, um dich für deine weiteren Unternehmungen auf dem Hausberg Trebević zu stärken. Hier oben locken im Sommer nämlich viele tolle Wanderwege in unterschiedlichen Längen, zum Beispiel zur Festungsruine Draguljac. In den Wintermonaten glitzert der Pulverschnee auf den Skipisten in der Sonne. Egal zu welcher Jahreszeit du den Ausflug nach hier oben unternimmst, die Ausblicke ins Tal sind immer atemberaubend schön!

Die Olympia Bob- und Rodelbahn Trebević

Falls du ein Fan von Lost Places bist, darfst du dir die Olympia Bob- und Rodelbahn Trebević auf gar keinen Fall entgehen lassen. Im Jahr 1984 diente sie im Rahmen der Olympischen Winterspiele noch als Austragungsort der Wettkämpfe im Rennrodeln und Bobfahren. Die Bahn wurde allerdings einige Jahre später, während des Bosnienkriegs, sehr stark beschädigt und das gesamte Areal von Minen verseucht, was der Grund für den Verfall ist.

Heutzutage kannst du auf den Überresten der Bahn durch den Wald spazieren, theoretisch wohl sogar auf der gesamten Länge. Die bunten Graffitis sorgen für eine sehr coole Atmosphäre. Ich muss wirklich sagen, dass die Olympia Bob- und Rodelbahn Trebević einer der coolsten Lost Places ist, die ich je besucht habe. Bitte verlasse aber auf gar keinen Fall die deutlich sichtbaren Gehwege, denn im Wald können sich tatsächlich immer noch Minen aus dem Bosnienkrieg befinden.

Du erreichst die Bobbahn in nur etwa 10 Gehminuten von der Bergstation der Seilbahn aus. Du kannst natürlich auch mit dem Auto hoch auf den Trebević fahren, Parkplätze sind am Pino Nature Hotel vorhanden, von wo aus du sowohl zur Bobbahn, als auch zur Bergstation spazieren kannst. Für alle echten Lost-Place-Begeisterten ist vielleicht auch noch die Ruine des Hotel Igman interessant, die auf dem Berg Igman vor sich hin schlummert.

Sarajevo Sehenswürdigkeiten: die Museen der Stadt

Sowohl Bosnien und Herzegowina, als auch die Stadt Sarajevo an sich, blicken auf eine reiche, interessante und teils auch schreckliche Geschichte zurück. Deswegen ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass du hier eine große Dichte an unterschiedlichen Museen findest. Viele davon natürlich zum Bosnienkrieg. Hier ist eine kleine Auswahl für alle Museums-Liebhaber:

  • Das Geschichtsmuseum Brusa Bezistan: In der Brusa Bezistan, einer historischen Markthalle aus der Zeit der Osmanen, die einst dem Handel von Seide diente, lernst du die Geschichte von Sarajevo von der Urzeit bis zur Herrschaft Österreich-Ungarns kennen. Die Location in der historischen Markthalle ist wirklich besonders.
  • Das Muzej ratnog djetinstva: In diesem Museum dreht sich alles um die Kinder im Bosnienkrieg, und wie sie die Kriegsjahre durchlebt haben. Anhand von Objekten, Videos und Fotografien werden ihre Erinnerungen wieder lebendig.
  • Die Galerija 11/07/95: Auch dieses Museum im Stil einer edlen Galerie erzählt die Geschichte von Kriegsopfern, hier aus dem schrecklichen Srebrenica Massaker. Die großen und kleinen Schwarz-Weiß Fotografien werden dir garantiert so manches Mal eine Gänsehaut bescheren.
  • Das Kriegsdenkmal die Ewige Flamme: Kein Museum im herkömmlichen Sinn, sondern eher eine Open-Air-Gedenkstätte wie auch die Rosen von Sarajevo, die uns in diesem Fall an die Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnern soll.
  • Das Nationalmuseum von Bosnien und Herzegowina: Im Inneren des prunkvollen Gebäudes wird unter anderem die Haggadah aufbewahrt und ausgestellt, die weltweit als eines der wertvollsten Werke der jüdischen Buchkunst gilt.
  • Das Museum der Verbrechen gegen Menschlichkeit und Genozid reiht sich ebenfalls in die Liste der sehr empfehlenswerten Museen zur Kriegsgeschichte von Bosnien und Herzegowina ein. Viele persönliche Gegenstände der Opfer, sowie die Geschichten dazu, erzeugen Gänsehaut und regen zum Reflektieren an.
  • Das Museum der optischen Illusionen: Eine wunderbare Abwechslung zu all den ernsten Themen der anderen Ausstellungshäuser. Hier kannst du über außergewöhnliche und gute Laune verbreitende Illusionen schmunzeln und staunen.

Weitere Sarajevo Sehenswürdigkeiten und interessante Orte

Solltest du noch mehr Zeit zur Verfügung haben, dann kann ich dir noch die folgenden Orte für einen Besuch empfehlen. Leider hat bei meinem Städtetrip das Wetter nicht so ganz mitgespielt und ich musste sie deswegen auf ein eventuell nächstes Mal verschieben:

  • Die Josefskirche
  • Die Ali-Pascha-Moschee
  • Der Veliki Park
  • Die Vrelo Bosne, die Quelle des Bosna Flusses
  • Der Skakavac Wasserfall
  • Die Tašlihan, Ruinen einer großen osmanischen Herberge

Sarajevo Ausflugsziele: das zauberhafte Mostar

Bestimmt hast auch du schon mal Fotos von der wunderschönen Altstadt Mostars bewundert, wo sich die historische Brücke Stari Most in einem anmutigen Bogen über den glasklaren, türkisleuchtenden Fluss Neretva spannt. Ich kann dir einen Besuch in Mostar nur sehr empfehlen. Die Stimmung dort ist wirklich schön, vor allem am späten Nachmittag und Abend.

Was ich erst vor kurzem gelesen habe: Du kannst die Strecke von Sarajevo nach Mostar wohl auch mit dem Zug zurücklegen, wobei die Schienen zu einem großen Teil entlang der Neretva durch eine echt tolle Landschaft führen. Diese Information kann ich bestätigen, denn auch die normale Straße schlängelt sich ganz oft neben den Schienen entlang und die gesamte Natur-Kulisse ist wirklich atemberaubend schön. Alternativ gibt es auch organisierte Tagesausflüge von Sarajevo aus.

Tatsächlich wurde diese Zugstrecke sogar schon als eine der malerischsten weltweit bezeichnet, was definitiv für diese Variante spricht!

In diesem Artikel erzähle ich dir von meinen liebsten Momenten in Mostar. Ich hoffe, ich kann dich damit zu einem Ausflug verleiten. Und auch die tollen Kravica Wasserfälle liegen dann schon nicht mehr ganz soweit entfernt. Auch dazu findest du Tipps und Informationen im Beitrag:

Mostar in Bosnien

Na, hat dir dieser Beitrag Lust auf einen Städtetrip und all die vielseitigen Sarajevo Sehenswürdigkeiten in Bosnien und Herzegowina gemacht? Die reiche Geschichte der Stadt lässt deine Tage hier alles andere als langweilig werden, das kann ich dir versprechen. Ich freue mich sehr über einen Kommentar von dir hier auf meinem Reiseblog!



*Mein kompletter Roadtrip nach Bosnien & Sarajevo wurde von mir aus eigener Tasche bezahlt. Meine Meinung ist wie immer meine eigene und wurde in keinster Weise beeinflusst. Im Artikel gibt es Werbelinks. Buchst oder kaufst du etwas über diese, bekomme ich eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich aber gleich. Danke für deine Unterstützung!

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Hey, ich bin Melanie. Ich liebe das Reisen und diese ganz besonderen Gänsehautmomente einfach über alles. Außerdem bin ich süchtig nach Vitamin-Sea, Kokosnüssen und dem Duft von frischem Sommerregen!

2 Comments

  • Nomads Hit the Road
    22. Juni 2024 at 11:40

    Wir überlegen diesen Herbst nach Sarajevo zu fahren & sind dankbar für jeden hilfreichen Artikel :) Die Stadt scheint so viel zu bieten! Interessant ist auch, dass es anscheinend eine Kaffeekultur in Bosnien gibt – damit haben wir so gar nicht gerechnet :) Sollten wir nach Sarajevo gehen, werden wir unbedingt einen Trip nach Mostar machen, denn es sieht einfach nur wunderbar aus! Liebe Grüße, Fee&Marcel

    Reply
    • Melanie
      8. Juli 2024 at 7:19

      Hallo ihr Lieben!

      Sarajevo ist tatsächlich eine super interessante Stadt, genau wie auch der Rest von Bosnien. Das Land hat mich wirklich sehr begeistert, und Mostar ist einfach ein bildhübsches Örtchen. Die Kravica Wasserfälle sind übrigens auch noch einen Stopp wert, falls ihr in der Nähe sein solltet!

      Ganz liebe Grüße,
      Melanie

      Reply

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