Abtauchen ins Paradies – Noch viel treffender kann ein Titel diese wunderbare Kreuzfahrt gar nicht beschreiben. Die faszinierende Inselwelt der Malediven, die Seychellen mit ihren weltberühmten Stränden, den knuffigen Riesenschildkröten und der größten Nuss der Welt, und am Ende auch noch die wunderschönen Inseln La Réunion und Mauritius befinden sich auf unserer spannenden Route durch die Zauberwelt des Indischen Ozeans.
Ich stehe an der Reling der luxuriösen MS Europa 2, ganz oben auf Deck 10. Die Auslaufhymne tönt leise aus den Lautsprechern und jagt mir eine wohlige Gänsehaut über den Rücken. Drei lange Töne aus dem Schiffstyphon, mit denen wir uns von einer Insel verabschieden und gleichzeitig danke sagen für die schönen Stunden, die wir dort verbringen durften. Die emotionale Melodie und das Winken mit den Menschen im Hafen, wirklich unbeschreiblich, dieser Moment!
Ich schnuppere die warme, salzige Abendluft, während wahrhaftig das Paradies an mir vorbeizieht. Kleine grüne Inselchen, eingerahmt von blendend weißen Stränden, verstreut in der unendlichen Weite des Indischen Ozeans. Ich bin so dermaßen happy an Bord sein zu dürfen, dass ich für dieses Glücksgefühl gar keine rechten Worte finde. Auf einer Skala von 1 bis 10 wäre es wahrscheinlich irgendwo bei 100 einzuordnen!
Die Malediven: Fifty Shades of Blue … Mindestens!
Nachdem wir vor zwei Tagen in Colombo, der quirligen Hauptstadt von Sri Lanka, mitten in der Nacht aufgebrochen sind, stoßen wir heute zum ersten Mal wieder auf Land: Wir haben die Malediven erreicht! Ganz egal in welche Himmelsrichtung ich auch schaue, die Farbe Blau dominiert ganz eindeutig das Bild. Aber kein gewöhnliches, unspektakuläres Blau, sondern gefühlt mehrere hundert verschiedene Schattierungen dieser Farbe.
Das glasklare Wasser leuchtet in einem hellen Türkisblau, der Ozean hinter den schützenden Riffen in einem satten Dunkelblau und der Himmel kleidet sich heute in ein wunderschönes Kobaltblau. Je nach Sonnenstand, Tageszeit und auch, wenn sich mal eines der kleinen Zuckerwattewölkchen für einen kurzen Moment vor die Sonne schiebt, verändert sich das ganze Bild wieder in eine neue, harmonische Komposition.
Zwei ganz zauberhafte, und vor allem auch sehr unterschiedliche Inseln dürfen wir während dieser Kreuzfahrt erkunden: die relativ große Insel Lohifushi, auf der wir die Annehmlichkeiten eines exklusiven Malediven Hotels genießen können, und die winzige unbewohnte Kuda Finolhu im Süd-Malé-Atoll mit ihrer paradiesischen Lagune.
Schon als wir beim Verlassen des Tenderbootes mit Trommelklängen und bunten Cocktails auf Lohifushi begrüßt werden, bin ich hin und weg. Und gleich nochmal, als ich später am Tag beim Schnorcheln am schönen Riff der Insel nicht nur zwei Schildkröten und allerlei bunte Fische, sondern auch einen Schwarzspitzenriffhai und sogar eine Gruppe wilder Delfine entdecke. Für letztere bin ich allerdings ein bisschen zu langsam unter Wasser und sehe sie leider nur aus der Ferne.
Während wir unseren ersten Tag auf Lohifushi eher ruhig gestalten, ab und zu mal Schnorcheln gehen und einfach nur das entspannte Inselleben genießen, entpuppt sich der darauffolgende Tag auf dem unbewohnten Inselchen Kuda Finolhu als absolut spektakulär. Schon während der Überfahrt mit den Zodiacs kann ich erkennen, dass die Crew der Europa 2 wirklich Wundervolles vollbracht hat.
Ein riesiges Buffet, mit allem, was ein echtes Foodie-Herz auch nur annähernd begehren könnte, ist am schneeweißen Strand gerichtet. Der herrliche Duft von gegrilltem Fisch, Fleisch und sogar Bratwürsten steigt mir in die Nase und lässt mir das Wasser im Mund zusammen laufen.
Ich liebe Barbecues! Knackige Salate, verschiedenes Gemüse, Früchte, Eis und süße Cocktails … Zusammen mit der traumhaften Kulisse der Insel ist alles einfach nur perfekt. Sogar die Bordband spielt live und mitten im Sand!
Wie du dir auf einer unbewohnten Malediven-Trauminsel am besten die Zeit vertreibst? Stundenlang in der unglaublich seichten und wunderbar warmen Lagune schwimmen und schnorcheln! Kleine Schwarzspitzenriffhaie, majestätische Mantas, Schildkröten und sogar wilde Delfine kannst du mit etwas Glück beobachten. Ganz zu schweigen von all den anderen kunterbunten Riffbewohnern!
Als ich später im schönen Yachtclub sitze, meinem absoluten Lieblingsrestaurant auf dem Schiff, und den rosafarbenen Abendhimmel bewundere, frage ich mich mehrmals, warum solch perfekte Tage einfach immer viel zu schnell vorbeigehen. Muss ich mich wirklich jetzt schon wieder von den Malediven verabschieden?
Seetage: Spannung, Entspannung, Workout und … Waffeln!
Ganze drei Tage brauchen wir, um die 1.240 Seemeilen von den paradiesischen Malediven zu den nicht minder traumhaften Inseln der Seychellen zurückzulegen. Drei entspannte Tage, in denen ich mich voll und ganz den angenehmen Seiten des Lebens widme: Waffeln! Diese sind auf der Europa 2 nämlich nahezu legendär und werden vom Executive-Waffle-Master persönlich jeden Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr ganz frisch gebacken.
Der komplette Poolbereich duftet in dieser Zeitspanne nach dem süßen Waffelteig und es gibt wirklich kein Entkommen, glaub mir. Außer, du sperrst dich schon ab 14 Uhr prophylaktisch in deine Suite ein. Jeder Tag hat außerdem ein anderes Waffelthema. Heute zum Beispiel lasse ich sie mir in der Banana-Split Variante schmecken, aber auch Mango, Schwarzwälder-Kirsch oder Eierlikör sind unverschämt lecker!
Klar muss ich den sich unweigerlich, und leider auch viel zu schnell, einstellenden Folgen des hohen Waffelkonsums etwas handfestes entgegensetzen. Wie passend, dass auf dieser Kreuzfahrt auch Maria Höfl-Riesch, die dreifache Olympiasiegerin, mit ihrem eigens für die Europa 2 entwickelten Fitnesskonzept BE.YOU. mit an Bord ist.
Nach einer kurzen, persönlichen Analyse meines allgemeinen Fitnesszustandes trainiere ich zusammen mit ihr und noch 7 weiteren Waffelopfern, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Mit Maria macht das Training sogar richtig Spaß. Während wir alle auf dem Rad schwitzen, erzählt sie total nett und unterhaltsam kleine Anekdoten aus ihrem Leben und ihrer Karriere.
Für den perfekten Gegenpol zur sich unweigerlich einstellenden Entspannung an Seetagen sorgt Sebastian Fitzek, der momentan erfolgreichste Thrillerautor Deutschlands, mit seinen spannenden Lesungen im Theater auf Deck 4. Bei schummriger Beleuchtung und mit Titeln wie „Faszination Gewalt“ entführt er mich jeweils für ein paar Stunden zu den Abgründen der menschlichen Seele.
Dass er aber auch eine andere, ganz normale und richtig nette Seite hat, habe ich festgestellt, als ich mit ihm für einen Beitrag für das Europa 2 Magazin für ein paar Stunden an seinem Lieblingsplatz auf dem Schiff, der gemütlichen Sansibar, zusammensitzen durfte. Und ja, ich habe jetzt einen neuen Lieblingsautor!
Auf den Seychellen wäre ich gerne noch viel länger geblieben!
La Digue, Praslin und Mahé – Die drei wunderschönen Hauptinseln der Seychellen verzaubern mich von der ersten Minute an. Schon als ich, noch ganz früh am Morgen, die leuchtend grüne Silhouette Praslins von Deck aus erspähe, macht sich eine riesige Ladung Vorfreude in mir breit: Wahnsinn, ich bin wirklich hier auf den Seychellen!
Auf Praslin, der zweitgrößten Insel der sogenannten inneren Seychellen, wandere ich am Vormittag erstmal gemütlich durch das herrlich grüne Vallée de Mai. Hier im Maital, welches im Jahr 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde, ist die weltbekannte Coco de Mer (auch Seychellenpalme genannt) beheimatet, deren riesige Früchte du ganz bestimmt schon oft auf Postkarten oder Fotos von den Seychellen gesehen hast.
Auch einige der seltensten bekannten Vogelarten der Welt, wie zum Beispiel den Vasapapagei, kannst du mit etwas Glück hier im Vallée de Mai antreffen.
Leider spielt am Nachmittag das Wetter nicht mehr ganz so gut mit, und ich erlebe meinen ersten Strand auf den Seychellen im Regen. Aber sogar unter diesen Umständen ist die Anse Georgette echt schön!
Der nächste Tag gehört voll und ganz La Digue, dem unbestrittenen Juwel der Hauptinseln der Seychellen. Im winzigen Hafenort La Passe leihe ich mir gleich mal ein Fahrrad, denn so kann ich die kleine Insel am allerbesten entdecken.
Autos gibt es auf La Digue zwar mittlerweile schon, aber Gott sei Dank nur ganz wenige. Hier fährt wirklich jeder mit dem Rad, was bei der geringen Größe der Insel von nur etwa 10 km2 einfach das perfekte Fortbewegungsmittel ist. Oder natürlich der Ochsenkarren!
Die malerischen Wege auf La Digue schlängeln sich entweder direkt an der Küste entlang, also ganz praktisch von Traumstrand zu Traumstrand, oder durch dichte tropische Wälder im Inselinneren. Beides hat absolut seinen Reiz, und ich bin mal wieder hin und weg!
Ich versuche, die berühmte Anse Source d‘Argent so früh am Morgen wie möglich zu erreichen und komme noch vor den großen Menschenmassen an diesem wirklich spektakulären Beach an. Das glasklare Wasser, die beeindruckenden Felsformationen, der schneeweiße Sand – Kein Wunder, dass dieser Strand schon mehrfach zu einem der schönsten der Welt gewählt wurde!
Außerdem ist bereits der Weg dorthin traumhaft. Er führt mich durch das L‘Union Estate, einem ziemlich schön angelegten Naturschutzpark, wo ich staunend durch schattenspendende Palmenhaine und duftende Vanilleplantagen radle.
Noch viel schöner als die Anse Source d‘Argent finde ich allerdings die Grande Anse mit ihrer Weitläufigkeit und den genialen Wellen. Ganz genau so stelle ich mir einen Traumstrand auf den Seychellen vor!
Am nächsten Tag auf Mahé zickt dann das Wetter wieder ein bisschen, und so begnüge ich mich mit einem gemütlichen Spaziergang durch Victoria, der quirligen Hauptstadt der Seychellen. Nur eine Handvoll wirklicher Sehenswürdigkeiten gibt es hier zu entdecken.
Zum Beispiel den silbrig glänzenden Glockenturm L‘Horloge, eine Karikatur des Londoner Big Ben und mittlerweile eines der Wahrzeichen von Victoria, den botanischen Garten, einen hübschen Hindutempel oder den lebendigen Sir-Selwin-Clarke-Markt. Aber genau das macht einen Spaziergang durch Victoria auch so gemütlich, die Abwesenheit von zu vielen Highlights.
Meinen Nachmittag verbringe ich lesend (natürlich das neue Buch von Sebastian Fitzek) in der Sansibar. Und in die Ferne schauend. Angeblich kann ein Erwachsener rund 4,7 Kilometer bis zum Horizont blicken. Hmm, mir kommt dieser heute fast unendlich vor, ob das vielleicht an dem leckeren Cocktail liegt?
Die grüne Insel La Réunion und Endstation Mauritius
Unser letzter Stopp auf dieser Kreuzfahrt ist die unglaublich grüne Insel La Réunion. Logischerweise ist die Natur hier nur deswegen so üppig und dicht, weil es ziemlich oft regnet. Auch die vielen Wasserfälle, für die diese Insel so berühmt ist, kommen ja nicht von ungefähr.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass wir an diesem Tag ebenfalls einiges an Wasser von oben abbekommen. Es regnet fast den ganzen Tag. Zumindest in den Bergen, wo wir die eigentlich sagenhafte Aussicht in einen der beeindruckenden Talkessel der Insel genießen wollten. Stattdessen aber sorgt dichter Nebel für eine mystische Atmosphäre.
Später am Nachmittag lockert es dann zum Glück auch etwas auf, und wir können die letzten Stunden auf La Réunion noch richtig genießen.
Warum geht die Zeit eigentlich immer viel schneller vorbei, wenn man etwas so richtig genießt? So lange habe ich mich auf diese Kreuzfahrt gefreut, und viel zu schnell legt die Europa 2 am nächsten Morgen im Hafen von Mauritius an, wo ich voller Wehmut mein Lieblingsschiff schon wieder verlassen muss.
Ohne mich gehts jetzt weiter Richtung Dubai. Ich bleibe erstmal noch ein paar Tage hier auf Mauritius. Aber hey, es gibt bestimmt schlechtere Orte, um in schönen Erinnerungen an diese traumhafte Kreuzfahrt zu schwelgen, und an die 2.000 Fotos zu sichten, die ich während der letzten zwei Wochen gemacht habe, oder?
Warst du auch schon mal auf einer dieser wunderschönen Inseln im Indischen Ozean? Welche hat dir denn am besten gefallen und was hast du dort alles erlebt? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf meinem Reiseblog!
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*Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Recherchereise mit Hapag Lloyd Cruises. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich jedoch vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer meine eigene.
2 Comments
Ricarda Christina Hollweg
13. Oktober 2017 at 13:37Hallo Melanie,
ich bin vor ein paar Wochen auf Mauritius gewesen und habe dort zufällig mitbekommen, dass man den Indischen Ozean auch auf einer Kreuzfahrt erleben kann. Daher fand ich Deinen Artikel interessant. Die Malediven habe ich auch schon bereist. Jetzt bin ich noch neugieriger auf die Seychellen geworden. Die sind für nächstes Jahr geplant. Schöne Bilder! Dort scheint es ja neben den Stränden richtig schöne Natur zu geben.
Liebe Grüße,
Ricarda
Melanie
18. Oktober 2017 at 9:56Hallo liebe Ricarda,
vielen Dank für deinen Kommentar und die netten Worte! Ja, die Seychellen und hier vor allem die kleine Insel La Digue, waren echt ein absolutes Highlight der Kreuzfahrt! Und ja, nicht nur die Strände sind wunderschön, sondern wirklich auch die Natur. Die Inseln sind total Grün und zum Beispiel auf La Digue bewegst du dich nur mit dem Fahrrad fort! Hast du schon nähere Pläne für deine nächste Reise?
Liebe Grüße,
Melanie