Reisen früher und heute: Gehen wir heutzutage wirklich komplett anders auf Reisen als noch vor 30 bis 40 Jahren? Klar, seit dem Zeitalter des (mobilen) Internets, der Smartphones und der Laptops hat sich einiges in unserem Reiseverhalten verändert. Vieles ist einfacher geworden, aber ist es dadurch auch zwangsläufig besser als früher?
Reisen früher und heute – Hat sich wirklich so viel verändert?
Als HolidayCheck mich vor kurzem auf die coole Idee brachte, eine Reise meiner Eltern von noch vor meiner Geburt nachzureisen, und dabei der Frage auf den Grund zu gehen, was sich seitdem wohl alles so verändert hat, war ich sofort Feuer und Flamme: So eine „Zeitreise“ ist doch wirklich mal etwas ganz anderes und ein super spannendes Thema!
– Anfang der 80er Jahre: Meine Eltern am Fähranleger am Bodensee –
Eine Zeitreise auf den Spuren meiner Eltern
Es war gar nicht mal so einfach, ein passendes Reiseziel für mich zum Nachreisen zu finden, denn ich möchte gerne drei Fotos meiner Eltern an markanten Plätzen nachstellen. Zwei Unterschiede zur heutigen Zeit fallen mir sofort auf: Erstens, so viele Reiseziele stehen (zumindest bei meinen Eltern) gar nicht zur Auswahl. Früher flog man eben nicht einfach mal so nach Kuba, New York oder Singapur.
Der zweite Unterschied: Es gab auch einfach nicht so viele Fotos, auf denen meine Eltern an bekannten Plätzen zu sehen sind, die ich nachstellen könnte. Klar, es wurde früher halt auch einfach nicht soviel geknipst wie heute im Zeitalter der Smartphones und Digitalkameras. Erinnerst du dich eigentlich noch an die Filmrollen für die analoge Kamera mit entweder 12, 24 oder 36 Aufnahmen? Je nach Länge des geplanten Urlaubs musste man vorher schon wissen, wieviele Bilder man denn ungefähr machen möchte! Die Fotos selbst konnte man dann immer erst eine Woche später sehen, nachdem man sie aus der Drogerie abgeholt hatte. Oh Mann, das waren noch Zeiten, oder?
Aber nun zurück zur Reise: Trotz der eher kleinen Auswahl war doch ein sehr cooles Ziel mit dabei: Für mich geht es im September, auf den Spuren meiner Eltern, an den schönen Bodensee und nach Konstanz!
– Meine Mum auf der Fähre von Konstanz nach Meersburg –
Alleine schon die Vorbereitung der Reise ist ganz anders
Während ich hier gerade vor meinem Laptop sitze, und schon mal nach einer schönen Unterkunft mit guten Bewertungen am Bodensee stöbere, kommt mir ein Gedanke: Wie haben das denn meine Eltern vor über 30 Jahren, ohne die Möglichkeit einer Online-Buchung, gemacht? Sind sie wegen jeder Frage extra ins Reisebüro gefahren?
Nach einem kurzen Telefonat mit meiner Mum stellt sich heraus, dass sie damals einfach so in Richtung Bodensee losgefahren sind. Ganz ohne Vorausbuchung einer Unterkunft. In den kleinen Ortschaften rund um den See haben sie sich dann auf gut Glück auf die Suche nach Häusern mit einem „Gästezimmer-Schild“ an der Haustür gemacht, haben dann einfach geklingelt und nach einem freien Zimmer gefragt.
– Mein Dad “irgendwo” am Bodensee –
Reisen früher und heute: Es läuft nicht immer alles rund
Einmal, erzählt mir meine Mum mit einem Schmunzeln, ging das tatsächlich auch ein bisschen schief, denn auch nach stundenlangem Suchen war weit und breit kein freies Zimmer mehr zu bekommen: Ferienzeit! Schließlich mussten sie sich zu viert (meine Tante und mein Onkel waren auch noch mit dabei) ein Mini-Zimmer teilen und zwei Personen mussten auf einer Luftmatratze auf dem Boden schlafen.
Nachdem wir aufgelegt haben, denke ich noch kurz darüber nach: Ich finde die Geschichte super witzig (und solche Erfahrungen verwandeln sich später ja auch in coole Erinnerungen, über die man immer wieder lachen kann), aber ich glaube, ich wäre einfach nur super genervt, wenn ich vor Ort Stunden dafür aufwenden müsste, eine Bleibe zum Schlafen zu suchen, wo ich doch viel lieber den Bodensee erkunden möchte. Ich muss aber auch gestehen, dass ich bei der Vorbereitung einer Reise total die Planungsmaus bin. Ich buche immer alles vor, ich kann irgendwie nicht anders.
Wie siehst du das eigentlich? Macht so eine Spontanität nicht vielleicht auch viel freier als eine komplett vorgebuchte und geplante Reise? Oder ist es wie so oft (und wie auch in anderen Bereichen des Lebens) die Balance, die goldene Mitte, die es zu finden gilt?
– Erfrischung auf der Blumeninsel Mainau – ob das jetzt noch erlaubt ist? –
Was gibt es am Bodensee eigentlich alles zu sehen?
Während ich so hier vor meinem Laptop sitze, diverse Artikel verschiedener Reiseblogger nach den besten „Bodensee-Insidertipps“ durchstöbere, und die Berichte für später, zum offline lesen, in die passende App speichere, drängt sich mir unweigerlich noch ein weiterer Gedanke zur Reiseplanung von früher und heute auf: Wie haben meine Eltern damals, vor über 30 Jahren, eigentlich herausgefunden, was es an Orten wie dem Bodensee alles zu sehen und zu erleben gibt? So ganz ohne Internet und Reiseblogs?
Überhaupt ist mein Smartphone total voll mit vermeintlich nützlichen Reiseapps, die nicht nur die Vorbereitung einer Reise, sondern auch die Zeit vor Ort ungemein erleichtern (sollen): Auf Instagram zum Beispiel suche ich mit speziellen Hashtags nach den schönsten Fotospots, den malerischsten Locations und absoluten Highlights eines Ortes. Andere Apps zeigen mir, fix und fertig nach den Bewertungen und Empfehlungen anderer Reisender sortiert, die besten, hippsten und coolsten Restaurants und Cafés einer Destination. Und in der Airbnb App gibt es jetzt sogar schon Touren, angeboten von Einheimischen. Irgendwie verrückt, diese rasante Entwicklung, oder nicht?
– Den Affenberg haben sie nur durch Zufall beim Vorbeifahren entdeckt –
Früher gabs die Tipps von Freunden, nicht von Apps
Mittlerweile weiß ich auch, wie meine Eltern das damals gemacht haben: Sie haben schlicht und ergreifend bei Gesprächen mit Freunden und Bekannten, die schon mal am Bodensee waren, und davon geschwärmt haben, wie schön es dort ist, bei einem gemütlichen Grillabend Empfehlungen und Ideen bekommen, und sind dann einfach losgefahren. Mit nur einer Landkarte auf den Beinen und ohne großartig viel zu planen.
Eigentlich beneidenswert, wenn ich dann im Vergleich mich sehe, wie ich stundenlang mit dem Smartphone in der Hand dasitze, und alles bereits vor der eigentlichen Reise über den jeweiligen Ort herauszufinden versuche. Und ging es für meine Eltern mal um ein etwas exotischeres Ziel als den Bodensee, dann gab es ja zum Glück auch noch die fetten Kataloge aus dem Reisebüro, in denen man sich ein paar Anregungen zur Destination holen konnte!
– Blütenidylle auf der Insel Mainau am Bodensee –
Eine kleine Zeitreise: Auf zum schönen Bodensee!
Nur noch ein paar Wochen, dann ist es schon so weit: Es geht an den schönen Bodensee. Ich freu mich mega auf diese Reise und bin schon total gespannt, welche Unterschiede von damals zu heute mir noch so auffallen. Update: Hier ist mein Beitrag der Reise zum Bodensee auf den Spuren meiner Eltern:
→ Bodensee Urlaub: eine Zeitreise nach Meersburg & Konstanz
Und zu guter Letzt frage ich jetzt Freunde und Bekannte auf die schöne alte Art, ganz wie meine Eltern damals, nach Tipps: Hast du vielleicht noch ein paar Ideen und Anregungen für mich, was ich rund um Konstanz, Meersburg und die Insel Mainau am Bodensee definitiv nicht verpassen sollte? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf meinem Reiseblog!
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*Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer bezahlten Zusammenarbeit mit HolidayCheck. In der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer komplett meine eigene.
8 Comments
Peter Schneider
23. September 2018 at 15:22Eigentlich eine coole Idee, mal wieder mit weniger Planung unterwegs zu sein. Bei unserer Alpenüberquerung mit dem Rad mussten wir unterwegs auch mehrmals umplanen und dann spontan entscheiden, wie es weiter geht. Letztendlich war das super. Vielleicht sollte man das wieder öfter machen und weniger vorab festlegen.
Melanie
25. September 2018 at 7:47Hallo lieber Peter,
da hast du vollkommen recht! Oft ist weniger Planung echt mehr. Aber bei all der Informationsflut im Internet fällt mir das gar nicht so leicht… ;)
Eine Alpenüberquerung mit dem Rad hört sich ja echt super an, wie lange habt ihr dafür gebraucht (oder euch Zeit gelassen)?
Liebe Grüße,
Melanie
Hendrik
27. Juli 2018 at 9:45Schöner Artikel :D
Ich bin als Kind immer mit meinem Vater an die Nordsee gefahren. Zum Beispiel nach Norderney und dann haben wir auch einfach ein Zimmer gesucht, indem wir nach Schildern mit “Zimmer frei” geschaut haben. Das hat sehr gut geklappt :D
LG Hendrik
Melanie
27. Juli 2018 at 16:56Lieber Hendrik,
danke dir für deinen Kommentar und die netten Worte! Das sind total schöne Kindheitserinnerungen, gell? Ich kann mich leider gar nicht mehr so gut daran erinnern, wie das war mit dem Zimmer suchen, als ich im Urlaub mit dabei war… Aber ich bin mega gespannt auf den Bodensee im September! :)
Ganz liebe Grüße,
Melanie
Laura
25. Juli 2018 at 21:05Ich erinnere mich absolut noch an die Filme mit 24 und 36 Bildern. Und an den Bodensee haben wir mehrere solcher Spontanausflüge unternommen in meiner Kindheit. Ich glaube, das geht auch heute noch: Proviant einpacken und los geht’s! Ich reise ohne Smartphone und gerade der Bodensee ist doch recht überschaubar. Meersburg nicht verpassen! (Und was für coole Fotos deiner Eltern das sind!)
Melanie
27. Juli 2018 at 9:01Hi liebe Laura,
vielen Dank für deinen netten Kommentar! Das war noch ne ganz andere Zeit mit den 24er Filmen, oder? Und dass man erst alles zur Drogerie bringen musste und erst eine Woche später die Fotos hatte… Ich bin total gespannt auf September und den Bodensee, echt! Respekt, dass du ohne Smartphone reist. Mal schauen, vielleicht lass ich meins dann auch mal zuhause. Und danke für das Kompliment mit den Fotos, das gebe ich gerne weiter! :)
Liebe Grüße,
Melanie
Anni Pastel
25. Juli 2018 at 18:51Ein super toller Artikel! Allein schon, wenn ich daran denke wie ich selbst mit meiner Mama Kataloge zu Bulgarien gewälzt habe und dann vor Ort geschaut habe, was es alles gibt. Heute unvorstellbar, ich muss auch immer alles vorplanen haha.
Eine Frage noch: In welchen Apps speicherst du denn die Artikel offline?
Liebe Grüße,
Anni
Melanie
27. Juli 2018 at 9:03Hey liebe Anni,
dank dir für den netten Kommentar und die lieben Worte! Ja, daran erinnere ich mich auch noch zu gut… Bist du wohl auch so eine Planungsmaus? Ich finde aber auch, dass Vorausplanen durchaus auch Vorteile hat (ich verteidige uns da jetzt mal). Ich speichere die Artikel wenn ich online bin in die App “Pocket”. In Offlinezeiten kannst du sie dann lesen. :)
Ganz liebe Grüße,
Melanie