Wenn ich dir einen Ausflug in der Provinz Krabi ganz besonders ans Herz legen möchte, dann ist es der Aufstieg zum beeindruckenden Tiger Cave Tempel. 1.260 schweißtreibende Stufen führen zum goldenen Buddha des Wat Tham Sua, der den heiligen Tempelschrein ganz oben auf der Spitze eines Kalksteinkegels bewacht. Was für einen atemberaubenden Blick du von dort oben, aus immerhin fast 300 Metern Höhe, über die wunderschöne Landschaft Krabis mit ihren dichten Wäldern und den dramatisch aus dem Nichts fast senkrecht aufragenden Karstbergen hast, kannst du dir bestimmt vorstellen!
Inhaltsverzeichnis
Da der Tiger Cave Tempel nur circa 7 Kilometer von Krabi Town entfernt liegt, von Ao Nang sind es auch nur knapp 30, kannst du ihn ganz einfach erreichen. In diesem Artikel möchte ich einige meiner Eindrücke und Tipps zum Wat Tham Sua mit dir teilen!
Schon auf der Hälfte des Weges eine schöne Aussicht
Tipps & Eindrücke zum Tiger Cave Tempel in Krabi
Die buddhistische Höhle am Fuße des Wat Tham Sua
Bevor du mit dem Aufstieg beginnst, solltest du am Fuße des Karstkegels, auf dessen Spitze der Wat Tham Sua mit dem großen Buddha thront, unbedingt einen Blick in die Höhle mit den vielen kleineren Buddha Statuen und goldglänzenden Tiger Figuren werfen. Dort erlangte der Tiger Cave Tempel nämlich seinen heutigen Namen. Warum vor dem Aufstieg? Weil du dann noch ausreichend Muße für die Eindrücke hast, und nicht jede Faser deines Körpers nach einer Dusche und einer Massage lechzt.
Aber wie kam es denn nun zum Namen? Also: Im Jahre 1975 zelebrierte der thailändische Mönch Jumnean Seelasettho in dieser Höhle seine tägliche Vipassana Morgenmeditation, als er ganz plötzlich außerhalb das laute Brüllen eines Tigers hörte. Das Tier selbst zeigte sich dem Mönch zwar an diesem Tag nicht, aber der spätere Fund eines großen Tatzenabdrucks in der Höhle bewies mehr oder weniger dessen Existenz. Nach dieser Entdeckung wurde der Wat kurzerhand nur noch Tiger Cave Tempel genannt.
Echte Tiger gibt es heute in Krabi nicht mehr
Keine Angst, echte Tiger findest du in Krabi heutzutage nicht mehr. Obwohl sich manche der Alten immer noch erzählen, in den zahlreichen noch unentdeckten Höhlen rund um den Wat Tham Sua würde immer noch ein riesiger wilder Tiger leben. Wer weiß. Was sicher ist: Den Abdruck der Pranke kannst du in der Höhle begutachten.
Mit etwas Glück kommt vielleicht sogar eine Gruppe von Mönchen zum Meditieren vorbei, gerade wenn du dort bist, was dann für eine ganz besondere Stimmung sorgt. Verhalte dich in diesem Fall einfach leise und respektvoll, dann kannst du an diesem Ritual auch ein bisschen Teil haben.
Der Eingangsbereich des Tiger Cave Tempels
Der Buddhismus ist im Wat Tham Sua allgegenwärtig
Der Aufstieg zur Spitze des Tiger Cave Tempels
Nicht nur der majestätische goldene Buddha und der dazugehörige Tempelschrein des Wat Tham Sua auf dem Gipfel des Kalksteinkegels sind beeindruckend. Vor allem auch die Aussicht bezaubert. Bei klarem Wetter kannst du bis zur Küste und nach Ao Nang schauen. Du erspähst viele der kleinen Inselchen, deren puderzuckerfeine und schneeweiße Strände das Sehnsuchtsziel unzähliger Reisender sind.
Auch große Teile von Krabi Town erkennst du in nicht allzu weiter Ferne. Am schönsten finde ich aber einfach die sattgrüne Landschaft aus dschungelartigen Wäldern, alten Bäumen und Kalksteinfelsen, die nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft des Tempels, sondern die gesamte Provinz Krabi bedeckt.
Diese Karstberge sind ganz typisch für die Provinz Krabi
Der kleine heilige Schrein des Tigerhöhlentempels
Der goldene Buddha wartet ganz oben auf dich
Bevor du aber mit der Gesellschaft des erhabene Ruhe und unerschütterliche Gelassenheit ausstrahlenden Buddhas auf der Spitze belohnt wirst, musst du die 1.260 Stufen erklimmen. Während es vor ein paar Jahren noch 1.237 Stufen waren, sind es heute, nach der Renovierung eines Teilstücks des Pfades, noch ein paar mehr.
Manche davon sind wirklich steil und hoch, manchmal mehr als 30 Zentimeter pro Stufe. Außerdem schief, krumm und mit knorrigen Wurzeln durchzogen. Der Aufstieg ist also wirklich anstrengend. Vor allem bei über 30 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von gefühlten 95 Prozent.
Wie in jedem Tempel Thailands müssen Knie und Schultern bedeckt sein
Mittlerweile sind es 1.260 Stufen bis nach oben
Hier sind die Stufen noch gut, weiter oben werden sie steiler
Plötzlich steht ein kleines getigertes Kätzchen vor mir
Als ich den Ausblick von der Spitze des Tempels irgendwann lange genug bestaunt habe, mache ich mich schließlich wieder an den Abstieg, wo ich noch eine ganz besondere Begegnung der außergewöhnlichen Art habe: Ich bin gerade auf den ersten paar Stufen unterwegs nach unten, da kommt mir plötzlich ein winziges getigertes Kätzchen entgegen. Es ist so klein, dass es komplett hinter den einzelnen hohen Tritten verschwindet. Wie kommt denn das kleine Kerlchen überhaupt so weit nach oben, frage ich mich noch heute.
Trotzdem erklimmt es wacker Stufe um Stufe, miaut einmal in meine Richtung, so als will es nur kurz fragen wie weit es noch nach oben ist, und verschwindet dann hinter der nächsten Biegung Richtung Buddha. Und da soll nochmal jemand behaupten, im Tigertempel von Krabi gäbe es keine echten Tiger!
Vor dem Abstieg schnell noch Räucherstäbchen anzünden
Vorsicht vor den Affen am Wat Tham Sua
Im unteren Teil des Tiger Cave Tempels, ich würde sagen etwa auf den ersten 300 Stufen, haust eine miese Affenbande. Ohne Rücksicht auf Verluste versuchen die Unholde dir mit List und üblen Tricks alles zu klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Halte also alle deine Sachen fest, zusammen und am besten auch noch sicher weggepackt in deinem Rucksack. Bring auch auf keinen Fall etwas Essbares in Sichtnähe der Affen, denn dann bist du wirklich verloren.
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So süß wie diese Affen auch immer aussehen, zum Beispiel wenn sie einfach nur daliegen und sich gegenseitig lausen, sie sind es nicht. Ganz im Gegenteil. Die Tiere können richtig übel beißen und reagieren oft aggressiv. Mit so einer Wunde müsstest du dann sofort ins Krankenhaus, da das Risiko einer Infektion sehr hoch ist. Nimm die Warnung also zumindest ein klein bisschen ernst!
Da unten ist schon wieder so ein diebischer Geselle
Tipps für den Aufstieg zum Tigerhöhlentempel
Ein paar gutgemeinte Tipps möchte ich dir für die 1.260 Stufen mit auf den Weg geben. Du musst sie natürlich nicht befolgen, aber dann sag nachher nicht, du hättest nichts gewusst:
- Ganz wichtig sind gute Schuhe, in denen du trittsicher laufen kannst. Bei einem Sturz auf den steilen Abschnitten hättest du ein echtes Problem. Und auch mit einem verknacksten Knöchel all die steilen Stufen wieder hinunterzuhinken stelle ich mir schlimm vor. Auf dem einen Foto siehst du, dass ich mit Flip Flops nach oben gekraxelt bin. Das ist wirklich nicht empfehlenswert, denn vor allem beim Abstieg kannst du da ganz leicht stolpern.
- Denke auf jeden Fall an eine Flasche Wasser, du wirst sie brauchen! Auch gut zu wissen: Oben angekommen kannst du sie an dem dortigen Trinkwasserspender wieder auffüllen. Du brauchst also beim Hochgehen kein Wasser sparen.
- Creme dich gut mit Sonnenschutz ein und hab eine Kopfbedeckung gegen die pralle Sonne mit dabei.
- Wie bei jedem Tempelbesuch in Thailand müssen auch im Tiger Cave Tempel deine Knie und Schultern bedeckt sein. Zeige bitte den nötigen Respekt und kleide dich trotz der Hitze und Anstrengung dementsprechend. Für die Schultern kannst du dir oben am Wat auch einfach ein Tuch umhängen, falls du den Aufstieg lieber mit einem Trägershirt machen möchtest.
- Ich kann dir nur empfehlen, die Mittagszeit für deinen Besuch des Wat Tham Sua zu meiden. Viel zu heiß! Außerdem werden ein sanftes Morgenlicht, oder auch ein goldenes Abendlicht, der zauberhaften Landschaft Krabis viel mehr gerecht, als die harten Schatten der direkten Mittagssonne.
Der wichtigste Tipp: Nimm dir ausreichend Zeit
Nimm dir auf jeden Fall genügend Zeit für den Aufstieg. Nicht nur, um nicht so sehr außer Atem zu kommen, sondern vor allem auch, um immer mal wieder einen Blick auf die umliegende Landschaft und Aussicht zu werfen. Die sind beide nämlich wirklich schön!
Beim Abstieg zittern die Beine wie Wackelpudding
Viele Buddha Statuen zieren den Tempel
So kommst du von Krabi Town/Ao Nang zum Wat Tham Sua
Egal wo du wohnst, in Krabi Town oder im Strandort Ao Nang, den Ausflug zum Tiger Cave Tempel kannst du von überall aus problemlos machen. Entweder leihst du dir einen Scooter und fährst ganz individuell zum Tigertempel, oder du schnappst dir ein Taxi. Bei letzterer Variante solltest du zum einen das Handeln nicht vergessen, und zum anderen überlegen, wie lange du insgesamt am Tempel brauchen wirst. Der Taxifahrer wartet nämlich auf dich und bringt dich nachher auch wieder nach Hause. Als kleiner Richtwert: Wir haben etwa 3 Stunden insgesamt gebraucht. Falls individuell und spontan gar nicht dein Ding ist:
Bei dieser empfehlenswerten privaten Tagestour besuchst du unter anderem auch noch den türkisleuchtenden Emerald Pool und die heißen Quellen in der Umgebung von Krabi. Wirf auch unbedingt mal einen Blick in Ninas Artikel über coole Krabi Town Tipps auf ihrem schönen und informativen Blog Reisehappen. Vielleicht ist die eine oder andere gute Idee für dich mit dabei!
Na, hast du jetzt Lust auf die 1.260 Stufen in die luftigen Höhen des Wat Tham Sua zum goldenen Buddha bekommen? Oder hast du den Tiger Cave Tempel selbst schon besucht und warst von der schönen Aussicht überwältigt? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf meinem Reiseblog!
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*Alle Ausgaben in Krabi wurden von mir selbst komplett aus eigener Tasche bezahlt. Meine Meinung ist ebenfalls wie immer meine eigene. Bei einigen Links im Beitrag handelt es sich um Werbelinks. Buchst du über diese, bekomme ich eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich gleich. Danke für deine Unterstützung!
7 Comments
Julia
20. September 2016 at 21:22Der Tigertempel ist einer der wenigen Orte, die ich in Krabi leider nicht besucht habe. Warum eigentlich? Das frage ich mich jetzt wo ich deinen Text gelesen habe erst recht :)
Melanie
21. September 2016 at 4:06Hey Julia,
wann warst du denn in Krabi? Ist das schon lange her? Weil da hast du echt was verpasst… Vielleicht musst du einfach nochmal zurückkommen! ;)
LG, Melanie
Wolfgang
12. September 2014 at 16:34Das Fernweh wächst. Danke für den farbigen Beitrag, Melanie!
Beatrice
15. Juli 2014 at 11:46Sehr eindrucksvoller Text – da kommt man schon beim Lesen aus der Puste! :) Und ein sehr süßes Ende mit dem Tigerkätzchen! Miau! :D
goodmorningworld
15. Juli 2014 at 17:50Liebe Beatrice, danke für das Lob!! :) So gegen Ende hab ich wirklich manchmal dran gedacht umzukehren, aber das geht natürlich nicht… ;) Und das Kätzchen war wirklich sehr, sehr süß!!
Soraya
21. Juni 2016 at 21:17Sehr schöne Beschreibung des Tempels und des Aufstiegs :) war selbst letztes Jahr dort und kann deine Begeisterung sowie alles was du geschildert hast nur teilen !
Weiter so! Schöner Blog den du hier hast (:
lg Soraya
Melanie
28. Juni 2016 at 20:50Liebe Soraya,
vielen Dank für deinen netten Kommentar, hab mich sehr drüber gefreut! Den Tempel finde ich immer noch total super und denke gerne und oft an dieses Erlebnis zurück. Auch wenn es schon sehr anstrengend war in der Hitze… ;)
Ganz liebe Grüße,
Melanie