Meinen ersten Artikel über unseren phänomenalen Roadtrip quer durch den Westen der USA hast du bestimmt schon gelesen, oder? Zusammen mit meinem Bruder bin ich von San Francisco bis nach Los Angeles auf dem wunderbaren Highway 1 gefahren. Eine wirklich zauberschöne Straße direkt an der kalifornischen Steilküste mit atemberaubenden Landschaften und tollen Ausblicken hinter jeder neuen Kurve.
Nachdem wir ein paar Tage lang Los Angeles unsicher gemacht hatten, legten wir noch eine kurze Verschnaufpause im hübschen Joshua Tree Nationalpark ein, bevor es ab hier für uns nun zu den ganz Großen unter den amerikanischen Nationalparks ging. Und ganz wie versprochen, erzähle ich dir jetzt mehr davon. Nur eine Sache noch vorab, bloße Worte können dieser atemberaubenden Natur nie und nimmer gerecht werden.
Ich versuche in Kombination mit den Fotos mein Bestes, aber du musst auf jeden Fall irgendwann selbst die Autoschlüssel in die Hand nehmen und die verschiedenen Parks besuchen. Du wirst es auf keinen Fall bereuen, soviel kann ich dir jetzt schon versprechen!
Die historische Route 66: Motels, Esel und Roadkills
Eigentlich wollten wir ja so schnell wie möglich zum Grand Canyon, doch die Strecke vom Joshua Tree Nationalpark aus war einfach ein bisschen zu lang, um daraus einen gemütlichen Cruise zu machen und auch noch etwas von der schönen Landschaft entlang der Straße mitzubekommen.
Doch genau für dieses Problem gibt es eine geniale Lösung. Wenn man nämlich einen kleinen Umweg und eine zusätzliche Übernachtung in Kauf nimmt, kann man einen ziemlich hübschen Teil der historischen Route 66 befahren. Und welcher echte Roadtripper möchte das nicht? Also ich wollte auf jeden Fall schon!
Oatman und Seligman heißen die zwei urigsten Städtchen auf der Strecke. In beiden solltest du auf jeden Fall einiges an Zeit für eine ausgiebige Erkundungspause einplanen. Oatman ist das Dorf der Esel und in Seligman fühlst du dich wie im Film „Cars“.
Auf dem Weg zwischen diesen beiden Orten stolperst du immer wieder über die coolsten Dinge. Alte Vintage Tankstellen, Tante Emma Läden wie aus einem Western und schräge Cafés und Restaurants. „You kill it, we grill it“ ist zum Beispiel das Motto des überall bekannten Roadkill Cafés. Dort gibts übrigens die wohl beste Pink Lemonade der ganzen Vereinigten Staaten.
Der Grand Canyon: Mehr als nur ein hübscher Ausblick von oben
Endlich, wir sind am Grand Canyon! Wenn du deinen allerersten und vorsichtigen Blick vom Rim aus auf die komplexen Abgründe unter dir wirfst, dann verschlägt es dir erstmal gehörig die Sprache. Bei uns war es zumindest so!
Der South Rim des Canyons ist so dermaßen gewaltig, dass du in keine Richtung auch nur ein Ende erahnen könntest. Nicht links, nicht rechts, nicht geradeaus. Oft nicht mal nach unten, denn an vielen Stellen kann man sogar den quietschgrünen Coloradoriver nicht erkennen. Es geht über viele verschiedene Plateaus und Abgründe einfach nur immer weiter nach unten.
Als wir zum allerersten Mal von der am Grund des Grand Canyons liegenden Phantomranch gehört hatten, wollten wir da unbedingt runter. Zu Fuß. Leider war das aufgrund von zu wenig Zeit (man schafft es unmöglich an einem einzigen Tag runter und wieder hoch) und der fehlenden Erlaubnis der Parkverwaltung nicht möglich.
Was wir aber machen konnten, war den South Kaibab Trail zumindest bis zur Hälfte hinunter- und danach wieder hochzuwandern. So haben wir dennoch einen absolut faszinierenden Einblick in die Anatomie und Beschaffenheit des Canyons bekommen können.
Ehrlich gesagt fand ich die verschiedenen Aussichten innerhalb des Canyons noch viel schöner als einfach nur von oben. Mensch, wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, dann wären wir da wirklich runtermaschiert. Und genau dass steht jetzt offiziell auf meiner Bucketlist!
Zusammen mit den Wasserfällen von Iguazu und der Leuchtlagune in Belize gehört der Grand Canyon für mich auf jeden Fall mit zu den schönsten Naturwundern unserer Erde. Ich bin so froh, dass ich diesen faszinierenden Ort sehen und erleben durfte!
Das Monument Valley: Schon wieder ein 17 Mile Drive
Genau wie schon vorher auf dem Highway 1 in Kalifornien gibt es auch hier im Monument Valley in Utah wieder einen 17 Mile Drive. Diesmal ist es ein recht holpriger Scenic Drive mitten durch das in allen Rot- und Orangetönen der Welt leuchtende Tal.
Diese absolut außergewöhnliche Landschaft ist einfach nur der pure Wahnsinn. Ich hatte ständig das Gefühl, dass gleich eine Horde wildgewordener Indianer mit mächtigem Gebrüll hinter dem nächsten Felsen hervorstürmen, uns überfallen und an den nächsten Marterpfahl binden. Klassischer Fall von zu vielen Hollywoodfilmen, oder?
Back to Arizona: Antilopen, Hufeisen und ein Plätzchen am See
Unser letzter, und diesmal auch etwas längerer Stopp vor dem großen Finale in Las Vegas führte uns wieder zurück nach Arizona. Genauer gesagt nach Page an den schönen Lake Powell. Dort kannst du nicht nur entspannt im angenehm kühlen See baden, sondern auch den weltberühmten Antelope Canyon und den ebenso bekannten Horseshoebend besuchen. Beides liegt ganz dicht beieinander und lässt sich wunderbar miteinander kombinieren.
Um den faszinierenden Antelope Canyon besuchen zu dürfen, musst du zwangsläufig eine Tour bei einem der zahlreichen Veranstalter vor Ort buchen. Die einzelnen Gruppen sind zwar mit etwa 15 Personen nicht allzu groß, aber weil sich immer mehrere Gruppen zur gleichen Zeit im Canyon aufhalten, ist es leider meist schon sehr voll.
Trotz der vielen Menschen hat mir der Canyon an sich sehr, sehr gut gefallen. Es ist schon der Wahnsinn, was für eine grandiose Landschaft da so unscheinbar unter der Felsendecke vor sich hin schlummert.
Der berühmte Horseshoebend macht es dir da schon wesentlich einfacher. Wir haben ganz simpel unser Auto auf dem dazugehörigen Parkplatz abgestellt, und sind gemütlich die halbe Meile bis zum Aussichtspunkt spaziert. Nur ausreichend Sonnenschutz und feste Schuhe solltest du dabei haben.
Der Blick über den Abgrund auf den quietschgrünen Coloradoriver und die in der Sonne rötlich leuchtenden Felsen wird dich garantiert beeindrucken. Für mich war das definitiv eine der schönsten Aussichten ever!
Vegas Baby: Aber vorher noch einen Abstecher ins Valley of Fire
Auf dem Weg nach Las Vegas lohnt sich auf jeden Fall ein kurzer Umweg über das wunderschöne Valley of Fire. Wir konnten gar nicht genug bekommen von den in allen möglichen Rottönen leuchtenden Felsen. Auch in diesem Park gibt es einige interessante Wanderwege, die wir aber wegen der unglaublichen Hitze, wieder mal knapp 50 Grad, leider nicht ausprobiert haben.
In Las Vegas angekommen, verbrachten wir noch eine Nacht auf einem gemütlichen Campingplatz etwas außerhalb der Stadt. Aber auch die genialste Zeit geht leider irgendwann zu ende. Und so gaben wir am nächsten Morgen schweren Herzens unseren JUCY in Las Vegas wieder ab. Ich muss schon zugeben, dass mir der kleine, bunte Van mit dem gemütlichen Zelt auf dem Dach in diesen drei ereignisreichen Wochen doch sehr ans Herz gewachsen ist.
Dieser Roadtrip war wirklich ein wunderbares Erlebnis. Das Schöne daran war auch, dass ich diesmal alle tollen Momente mit jemandem teilen konnte. Danke Bruderherz für die gemeinsame Zeit in Amerika. Ich bin mir sicher, dass wir auch noch in 20 Jahren über die vielen lustigen Momente auf unserem Roadtrip lachen werden!
Hast du schon mal einen Roadtrip gemacht? Vielleicht sogar auch in den USA? Wie hat es dir gefallen? Oder steht das noch auf deiner Wunschliste? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf meinem Reiseblog!
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*Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Recherchereise, die von Jucy Campers unterstützt wurde. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich jedoch vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer meine eigene. Alle Eintritte und Campsites wurden von mir aus eigener Tasche bezahlt. Im Artikel gibt es ein paar Werbelinks. Buchst oder kaufst du über diese etwas, bekomme ich eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich jedoch immer gleich. Danke dir!
17 Comments
Robert
27. August 2017 at 14:41Hallo Melanie,
bin zufällig auf deinen Bericht gestoßen und bin sehr begeistert. Die Bilder sind wirklich wunderschön! Ich war 2012 für ein paar Monate in den USA und ein Roadtrip durfte da natürlich nicht fehlen. Mir persönlich gefiel der Zion Nationalpark am besten – der Aufstieg zu Angels Landing und der Ausblick sind fantastisch. Aber wenn ich deine Bilder so sehe, dann will ich gleich nochmal dorthin :).
Melanie
28. August 2017 at 7:55Hallo Robert,
vielen Dank für deinen Kommentar und die netten Worte! Ja, ich fand auch den Zion Nationalpark mit Angels Landing super super beeindruckend! Und ja, ich möchte auch total gerne nochmal hin, es war einfach eine fantastische Reise… Und mein erster Roadtrip! :) Wo geht´s bei dir als nächstes hin?
Liebe Grüße,
Melanie
Julia
20. September 2016 at 20:14Wow! Deine Bilder sind der Wahnsinn und wecken gleich wieder große Sehnsucht in mir in den Westen der USA aufzubrechen. Der Grand Canyon und der Antelope Canyon gehören auch zu meinen absoluten Highlights von Amerika, an die ich immer wieder gerne zurückdenke.
Melanie
21. September 2016 at 4:09Hey Julia,
stimmt, du warst da ja auch schon! Bist du im Grand Canyon eigentlich auch ein bisschen gewandert? Ich fand ja die Trails sehr genial, die nach unten in Richtung Colorado River geführt haben. Eines Tages wandere ich zur Phantom Ranch und mach Whitewater-Rafting… :)
LG, Melanie
Christin
9. September 2016 at 16:55Hab den Trip selber gemacht und hach…gerate bei deinem Bericht wieder total ins Schwärmen. Sehr, sehr schön und grandiose Fotos…vor allem der Horsebend Shoe *lovingit*
Melanie
9. September 2016 at 18:23Liebe Christin,
tausend dank für die netten Worte! Ich möchte genau den gleichen Trip am liebsten sofort wieder machen… :)
LG, Melanie
Anja
6. September 2016 at 15:46Hallo Melanie,
ich war letztes Jahr auch 2,5 Wochen an der Westküste unterwegs und wenn ich jetzt deine traumhaften Bilder sehe, will ich sofort wieder zurück!
Vor allem Horseshoe Bend und der Grand Canyon waren mein absolutes Highlight!
Über meinen Roadtrip habe ich auch auf meinem Blog ausführlich geschrieben :)
Melanie
6. September 2016 at 19:34Liebe Anja,
ja, ich möchte auch am liebsten gleich wieder hin, und mich haben auch genau die zwei Orte voll und ganz begeistert! Und noch der Zion NP, darüber will ich noch separat schreiben… Du hast übrigens einen sehr schönen Blog! :)
LG, Melanie
Meine Lieblingsfundstücke im Juli 2016 - soschy on tour
7. August 2016 at 13:53[…] Roadtrip durch den Westen der USA Good Morning World ist mit dem Zeltdachcamper zu den schönsten Naturschauplätzen im Westen der USA gefahren. > The Wild Wild West – Indianer, Hufeisen und mächtige Canyons […]
Frank Rösner
24. Juli 2016 at 17:04Hallo, Facebook hat mir Deine Seite vorgeschlagen und Du hast jetzt ein Like mehr. :-)
Deine Faszination für den Südwesten der USA teile ich uneingeschränkt.
Meine Route sah so aus: (1. Wo. mit Pkw) Las Vegas – Death Valley – Lone Pine, Alabama Hills, Mt. Whitney Portal – Calico Ghost Town – Palm Springs – Joshua Tree NP – Oatman – Kingman – Hoover Dam – Valley of Fire – Las Vegas. (2.+3. Wo. mit Wohnmobil): Las Vegas – Lake Mead – Kingman – Hackberry – Seligman – Williams – Grand Canyon South Rim – Horseshoe Bend – Page – Antelope Canyons – Navajo NM – Monument Valley – Arches NP – Glenwood Springs/CO – Aspen – Independence Pass – Vail – Colorado NM – Goblin Valley State Park – Capitol Reef NP – Escalante – Bryce Canyon – Coral Pink Sand Dunes SP – Zion NP – Valley of Fire – Las Vegas.
Melanie
26. Juli 2016 at 23:12Lieber Frank,
das freut mich sehr, danke! :) Wow, deine Route hört sich sehr, sehr genial an! Was war denn dein absolutes Highlight? Ich habe den Angels Landing Trail im Zion NP sehr cool gefunden und natürlich den South Rim des Grand Canyon. Warst du schon mal am North Rim? Der würde mich auch echt reizen!
Liebe Grüße aus Mexiko,
Melanie
Frank
27. Juli 2016 at 11:32Hallo Melanie, größere Wanderungen habe ich bei dieser Tour nicht gemacht, dafür fehlte die Zeit. Nur kleine Trails. Die Fire Wave im Valley of Fire war jedoch ein Highlight. Bei einem späteren Besuch bin ich zu diversen Slot Canyons an der Hole-In-The-Rock-Road gewandert und auch im Capitol Reef NP zur Hickman Bridge. Den Angels Landing Trail muss ich unbedingt beim nächsten Mal machen. Am North Rim war ich noch nicht. Es ist schwer, ein bestimmtes Highlight zu nennen. Am wohlsten habe ich mich im Capitol Reef NP und im Valley of Fire gefühlt. Aber alle einzelnen Ziele waren fantastisch. Gruß von der Zugspitze. Frank
Melanie
31. Juli 2016 at 20:22Lieber Frank,
wenn du von deinen Erlebnissen erzählst, dann fühle ich mich auch wieder wie mitten im Canyon… Du musst unbedingt den Angels Landing Trail machen, ich fand ihn so den Hammer… :)
LG, Melanie
Katja
16. Juli 2016 at 9:05Wow, was für ein großartiger Roadtrip! Diese traumhaften Bilder hier und bei Instagram…du hast mich jetzt wirklich angefixt, Melanie! Ich MUSS 2017 in den Westen der USA! :) :) :)
Melanie
17. Juli 2016 at 17:07Liebe Katja,
jeah, dann hab ich meinen Job gut gemacht! Das freut mich!!! :) Mach das auf jeden Fall, du wirst genau so begeistert sein wie ich. Auf jeden Fall! Ich geh nochmal mit ok? ;)
Liebste Grüße,
Melanie
Sabi
15. Juli 2016 at 8:47Also die Bilder sind mal der Hammer! Vor allem die vom Grand Canyon mit den irre tollen Lichtstrahlen!! :) Ich freue mich schon so, da auch wieder zurückzukehren.
Melanie
15. Juli 2016 at 21:30Hey liebe Sabi,
oh Mann… Ich will auch nochmal dorthin zurück. Mir hat der Grand Canyon echt super, super, super gut gefallen. War voll beeindruckt. Und ich will runter zum Colorado River wandern! Warst du bis jetzt nur am Rim oder bist auch mal nach unten?
LG, Melanie
PS: Danke für das Kompliment mit den Bildern! :)