Es ist 6:30 Uhr am Morgen. Vor meiner Villa beginnt es leise zu bimmeln. Langsam öffne ich die Augen und strecke meine müden Glieder. Draußen auf meiner Terrasse wartet schon ein dampfender Zitronentee mit Honig und Ingwer auf mich – einschließlich Panoramaaussicht auf Palmen und Reisfelder, herrlich! Sollte nicht auch zuhause jeder Tag so beginnen: Mit einem bereits zubereiteten, lecker duftenden Kaffee oder Tee und einem goldenen Glöckchen als Wecker, anstatt des unangenehm lauten Smartphones!?
Heute ist der erste Tag meines einwöchigen Ubud Yoga Retreats, auf der indonesischen Götterinsel Bali. Obwohl es bereits mein zweites Retreat mit Oneworld Retreats ist, bin ich dieses Mal ganz schön aufgeregt: Jean Labbé, der Erfinder und Gründer von Bodhypnosis, einer ganz besonderen und neuen Massagetechnik, wird uns höchstpersönlich in sein Wissen, seine Erfahrung und in die speziellen Kniffe einweihen. Ich bin so gespannt!
Meine Terrasse mit Blick in den Dschungel von Ubud
Die Villen verteilen sich in der exotischen Natur Ubuds
Der Eingang zum schönen Retreatcenter
Jeder Tag beginnt mit Yoga und ganz viel Sonnenschein
Pünktlich um sieben startet das Morgenyoga in der zum Dschungel hin offenen und wunderschönen Yoga Shala. Vor dem Eingang wartet Ganesha mit einem angenehm duftenden Räucherstäbchen und voller Blüten auf die Teilnehmer. Wer um kurz vor sieben noch nicht da ist, den mahnt ein tiefer Gong zur Eile, den unsere Yogalehrerin Desy mit voller Hingabe anschlägt. So lange, bis wirklich auch der Letzte seine müden Glieder die steinernen Stufen hinunter zur Shala geschleppt, und auf der Matte im Lotussitz platz genommen hat.
Auch wenn es immer wieder eine kleine Überwindung kostet, so früh am Morgen, noch vor dem Frühstück, den Körper zu bewegen, tut so ein Sonnengruß doch unendlich gut. Ich fühle mich nach der Stunde so viel wacher, wie es die Tasse Cappuccino zuhause nie schaffen könnte. Und Desy steckt einfach jeden mit ihrer guten Laune und quirligen Art an. Außerdem schmeckt nach dem Yoga das Frühstück umso besser. Verdient ist halt verdient, oder?
Der Gong ruft die Nachzügler zur Yogastunde
Yoga am Morgen macht herrlich wach, oder nicht?
Die Mandalas werden mit so viel Hingabe geformt
Ein wunderbar gesundes Frühstück nach der Yogastunde
Apropos Essen: Es ist hier immer ein Genuss!
Reinigungszeremonie in den Quellen von Pura Tirta Empul
Den heiligen Wassertempel Pura Tirta Empul, und das sogenannte Purification Ritual, das auch du als Besucher inmitten zahlreicher betender Balinesen ganz hautnah erleben kannst, kannte ich bereits von meinem ersten Ubud Yoga Retreat mit Oneworld Retreats und auch von meiner Panchakarma Kur mit Oneworld Ayurveda. Ich finde es total schön, dass dieses traditionelle Ritual des Loslassens und der Reinigung ein fester Bestandteil fast aller Retreats ist.
So ist es doch sehr hilfreich, erst etwas Altes loszulassen, um dann etwas Neues aufnehmen zu können!
In einen weißen Sarong gehüllt, steigen wir in das kalte Quellwasser. Es ist so klar, dass ich jeden einzelnen der runden Kieselsteine auf dem Grund der Steinbecken erkennen kann. Und auch die grauen Fische, die zwischen den Beinen der Betenden herumschwimmen. Schweigend wandern wir von Fontäne zu Fontäne, waschen mit dem heiligen Wasser unsere Gesichter und Köpfe und formulieren dabei gedanklich, was wir heute Abend gerne für immer loslassen möchten.
Bei der anschließenden Zeremonie knien wir Seite an Seite im Inneren des Tempels und empfangen von einer Priesterin den Segen. Die Atmosphäre, diesmal bei Nacht, ist unglaublich magisch!
Das Wasser in den Becken ist unglaublich klar
Dieses Mal findet unsere Purification bei Nacht statt
Der heilige Wassertempel Pura Tirtha Empul
Hier sprudelt das Quellwasser unterirdisch in den Tempel
Schnell noch ein paar Erinnerungen festhalten…
Die Zeremonie im Haupttempel ist wirklich magisch
Hier bekomme ich den Segen von der Priesterin
Die Becken mit dem heiligen Quellwasser
Yoga zum Sonnenaufgang am Batur Vulkan
Am nächsten Morgen bimmelt das goldene Glöckchen schon um 4:30 Uhr in der Früh. Wir haben heute nämlich eine ganz besondere Yogastunde vor uns: zum Sonnenaufgang auf einer großen Panoramaterrasse vor dem mächtigen Batur Vulkan! Die Müdigkeit hat keine große Chance, die Vorfreude überwiegt ganz klar.
In den 45 Minuten, die wir vom Retreatcenter zum Vulkan unterwegs sind, färbt sich der Himmel allmählich in ein zartes Rosa, wie schön!
Wenig später, als die Sonne wie ein glühender Ball direkt über dem Vulkankegel steht, und es fast so aussieht, als würde der majestätische Berg gleich ausbrechen und glühende Lavabrocken in alle Himmelsrichtungen spucken, rollen wir unsere Matten aus und lassen uns bei den Asanas von den ersten Sonnenstrahlen des Tages an der Nase kitzeln. Herrlich, oder?
Der Himmel färbt sich langsam in Rosa und Orange
Desy spricht ihr Morgengebet
Auf Bali geht nichts ohne Blüten
Dieser Moment – Einfach nur WOW!
Morgenyoga vor dem Vulkan – so besonders!
Könnte das Setting noch besser sein?!
Und wieder zurück in unserem Dschungelparadies
Körper, Geist & Seele mit Bodhypnosis in Einklang bringen
Als ich mich vor gut 8 Monaten zu diesem Ubud Yoga Retreat angemeldet hatte, wusste ich ehrlich gesagt nicht ganz genau, was mich hier erwarten würde. Ich hatte noch nie etwas von Bodhypnosis gehört und Erfahrung als Masseurin hatte ich auch nicht. Aber irgendeine unsichtbare Kraft ließ meinen Finger auf den Buchen-Button klicken, und warum nicht auch einfach mal dem Gefühl vertrauen und auf die Intuition hören, oder?
Als uns Jean am ersten Tag voller Hingabe und Enthusiasmus erklärt, was es mit Bodhypnosis eigentlich auf sich hat, weiß ich ohne Zweifel, dass ich hier richtig bin. Bei dieser ganz neuen Technik wird vordergründig mit den Energien im Körper gearbeitet. Energieblockaden, die später eine Vielzahl an Krankheiten auslösen können, oder im schlimmsten Fall schon ausgelöst haben, werden gelöst.
Jean erklärt uns die verschiedenen Griffe
Und dann wird natürlich auch selbst geübt
Die Erinnerungen sind in den Knochen gespeichert
Durch leichten Druck auf bestimmte Knochen (in der Traditionellen Chinesischen Medizin glaubt man, dass alle Erinnerungen einer Person in den Knochen gespeichert sind), gefolgt von einem ganz langsamen und sanften Loslassen, werden viele positive Gefühle an den Patienten vermittelt: Mitgefühl, sich kümmern, da sein, Zusammengehörigkeit und auch die bedingungslose Liebe, die jedem Geschöpf des Universums innewohnt.
Lässt der Behandelte diese Gefühle zu, ist eine unglaublich tiefe, nahezu hypnoseähnliche Entspannung die Folge. Ein Zustand, in dem sich die Zellen des Körpers wieder neu formieren können und die Selbstheilungskräfte wieder aktiviert werden. Jean beschreibt das sehr passend als Reset, als Heimkommen und sich wieder mit seiner Seele zu verbinden.
20 Stunden Unterricht in dieser ganz besonderen Technik werde ich die Woche über hier haben, und anschließend hoffentlich mein Zertifikat in den Händen halten. Ich möchte in Zukunft versuchen, mehr zu geben. Und was wäre ein besserer Anfang, als meinen lieben Menschen zuhause das Geschenk einer wunderbaren Massage und Entspannungsmomente von ihrem Alltag zu schenken?!
Ganz tiefe Entspannung durch Druck auf verschiedene Knochen
Ich verrate es schon mal: Klar hab ich es geschafft!
Nun bin ich ausgebildete Bodhypnosis Therapeutin, echt verrückt!
Nach Bali könnte ich immer wieder kommen
Ubud Yoga Retreat: Sound Healing in den Pyramids Of Chi
Inmitten der leuchtend grünen Reisfelder von Ubuds Umland ragen zwei für Indonesien sehr außergewöhnliche Bauwerke in den blauen Himmel: die Pyramids Of Chi. Ein total besonderer Ort, den wir im Rahmen unseres Retreats an diesem sonnigen Nachmittag besuchen. Täglich um 11 und 15 Uhr kannst du dich in der Sun Pyramid auf den bequemen Matratzen niederlassen und eine ganz spezielle Erfahrung auf dich wirken lassen: das Ancient Sound Healing.
Während alleine schon die Pyramidenform die Energien der Erde bündelt, sorgen die während der Healing Session im Inneren der Pyramide unablässig angeschlagenen Gongs, Klangschalen und Trommeln dafür, dass dein ganzer Körper nur noch aus Vibration und Energie zu bestehen scheint.
Alle Klänge stammen übrigens von Instrumenten, die bereits vor unserer Zeitrechnung von den Völkern dieser Erde traditionell benutzt wurden
Sehr besonders fand ich es, als eine Kombination aus dem geheimnisvollen und tiefen Brummen eines Didgeridoos, uralten Aboriginegesängen und dumpfen Trommeln eine glasklare Vision des Uluru vor meinem inneren Auge entstehen ließ. Die Bilder waren so real, es war wirklich der Wahnsinn!
Bist du offen und bereit, dich durch die Klangwelten der Pyramids Of Chi zu hören und zu fühlen, dann kann so eine Session wirklich eine reinigende und heilende Wirkung haben. Ich kann dir nur absolut empfehlen, das auch selbst einmal auszuprobieren, wenn du in Bali oder vielleicht sogar in Ubud bist!
Die Pyramids Of Chi in Ubud
Das Setting im Inneren mit den zahlreichen Instrumenten
Lunch in einer wunderschönen Villa auf dem Weg zum Sound Healing
Und auch hier ist es wie immer unglaublich lecker!
Dinner im schönen Bridges Restaurant in Ubud
Die Location unter der alten Brücke von Ubud ist fantastisch
Echte Ayurveda Heilkunst im retreateigenen Spa
Egal welches Retreat von Oneworld Retreats du besuchst, um einen Abstecher ins retreateigene Spa kommst du auf keinen Fall herum. Vielleicht hast du ja mitbekommen, dass ich im letzten Jahr eine einwöchige Panchakarma Kur in Ubud gemacht habe. Oneworld Ayurveda hat die gleichen Eigentümer wie Oneworld Retreats, was der Grund dafür ist, dass alle Mitarbeiter auch in diesem Spa hier in den verschiedenen Ayurveda Anwendungen meisterhaft geschult sind.
Unglaublich entspannend ist zum Beispiel eine Ayurvedic Crown Massage, bei der zuerst warmes Hibiskusöl in deine Haare und Kopfhaut massiert wird, bevor dein Kopf von einem Bananenblatt umhüllt zur Ruhe kommt. Die anschließende Haarwäsche, die herrlich sanft und langsam zelebriert wird, lässt garantiert nicht nur einen wohligen Schauer über deinen Rücken laufen.
Aber auch die verschiedenen Bäder, vor allem das unglaublich intensiv duftende Blütenbad, kann ich dir nur wärmstens empfehlen. Der Ausblick von der Badewanne in den Garten, oder auch in die Reisfelder, ist wirklich umwerfend!
Mein Tipp: Möchtest du auch einmal die Erfahrung einer Bodhypnosis Anwendung machen? Da diese Massagetechnik noch sehr neu ist, gibt es weltweit nur sehr wenige Therapeuten. Die Mitarbeiter im Oneworld Spa sind jedoch von Jean höchstpersönlich geschult. So eine Anwendung dauert 90 Minuten, kostet 450.000 IDR (etwa 29 Euro) und ist auch ohne ein Retreat zu besuchen möglich.
Ein herrlich duftendes Blütenbad im Spa
Das wunderschöne Spa liegt gefühlt mitten im Dschungel
Auch einen schönen Pool gibt es im Retreatcenter
Ubud Yoga Retreat: zum Abschluss die Letting Go Zeremonie
Nach unserem letzten gemeinsamen Abendessen sollten wir alle auf unsere Zimmer gehen, und auf kleinen Zetteln unsere Gedanken dazu aufschreiben, welche Dinge, Eigenschaften oder welchen emotionalen Ballast wir gerne im Rahmen der abschließenden Letting Go Zeremonie ein für allemal loslassen möchten.
Was wäre das zum Beispiel bei dir, hast du auf Anhieb Gedanken dazu?
Am nächsten Morgen sitzen wir dann, noch voller positiver Energie vom Morgenyoga, in einem kleinen Kreis. Desy erklärt uns voller Hingabe, wie wir nur mit der Hilfe eines Messers und kleinen Pflanzenspießen, aus normalen Palmblättern die traditionellen Opferkörbchen herstellen können.
Desy fertigt so ein Körbchen in einer guten Minute, bei uns dauert das zehnmal so lang. Als es aber schließlich fertig ist, füllen wir die kleine Box mit duftenden Blüten in allen Farben des Regenbogens. Später werden wir dieses „Offering“ dann den Göttern darbieten und um deren Segen für unsere weitere Reise bitten. Wie schön das aussieht!
Unser kleiner Kreis zum Fertigen der Offerings
Bei uns dauert das etwas länger als bei Desy
Ubud Yoga Retreat: Unsere fertigen Opferkörbchen
Doch jetzt ist es erstmal an der Zeit für das Letting Go Ritual
Einer nach dem anderen kniet sich nun in die Mitte unseres Kreises und entzündet seine persönlichen Zettelchen an einem Räucherstäbchen. Wir alle können beobachten, wie das Papier mit den negativen Gedanken in Flammen aufgeht. Wie unglaublich befreiend so eine Zeremonie doch sein kann! Vor allem, als wir kurz nach dem Verbrennen die gesammelte Asche, zusammen mit unzähligen Blüten, in den Fluss werfen. Ganz langsam wird sie von der trägen Strömung des Wassers davongetragen.
Da gehen sie dahin, unsere negativen Gedanken
Hast du auch schon mal an einem Retreat teilgenommen und ganz besondere Eindrücke sammeln können? Falls nicht, dann hoffe ich, dass ich dir mit diesem Artikel ganz viel Lust auf so eine bereichernde Erfahrung machen konnte! Lass doch gerne einen Kommentar hier auf meinem Reiseblog da, ich freue mich sehr darüber!
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*Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit OneWorld Retreats. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich jedoch vollkommen frei. Meine Meinung ist wie immer ausschließlich meine eigene.
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