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Afrika / Äthiopien

Äthiopien Sehenswürdigkeiten: 11 spektakuläre & abenteuerliche Orte und wertvolle Tipps

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Äthiopien – das Land der Ursprünge. Es zählt du den ärmsten Ländern der Welt, aber auch zu den vielfältigsten Afrikas. Es ist reich an beindruckender Geschichte und Kultur, Kontrasten und Naturwundern und spektakulären Äthiopien Sehenswürdigkeiten, die dich in Staunen versetzen – immer und immer wieder.

Allein der Mythos, die Wiege der Menschheit zu sein, sollte ein Grund sein, dieses wunderschöne und oft unterschätzte Land auf dem afrikanischen Kontinent zu erkunden und zu erleben. Im Folgenden findest du alles Wichtige, damit du mit einem guten Gefühl nach Äthiopien reisen kannst.

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: 11 spektakuläre Orte & Reisetipps

Äthiopien Reisen: Allgemeine Infos & Anreise

Äthiopien ist gut drei Mal so groß wie Deutschland und liegt im Osten Afrikas. Es grenzt an die Länder Eritrea, Dschibuti, Somalia, Kenia, Südsudan und Sudan. Äthiopien ist so bunt und abwechslungsreich wie kaum ein anderes Land Afrikas, sei es an Geschichte, Landschaften und Kultur. Vor allem für Naturliebhaber ist Äthiopien ein Paradies, denn fünf Prozent seiner Fläche liegen über 3.500 Meter.


Beste Reisezeit: Von Juni bis Oktober herrscht in Äthiopien Regenzeit. Diese Monate solltest du also eher vermeiden. In den Monaten zwischen November und Januar ist das Wetter am angenehmsten und die Natur am grünsten. Perfekt also, um dem deutschen kalten und oft grauen Winter zu entfliehen!

Anreise: Von Deutschland aus kommst du bequem mit einem Direktflug von Ethiopian Airlines (Mitglied der Star Alliance) ab Frankfurt in die Hauptstadt Äthiopiens: Addis Abeba. Die Flugzeit beträgt circa 6 bis 7 Stunden. Von dort kannst du dank des gut ausgebauten Inlandflugnetzes alle wichtigen Orte des Landes und alle bekannten Äthiopien Sehenswürdigkeiten erreichen. Mit der Vorlage des internationalen Tickets erhältst du bei Ethiopian Airlines sogar 50 % Rabatt auf alle Inlandsflüge. Das funktioniert bisher jedoch nur im Reisebüro oder über die Hotline.

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Einreise: Für die Einreise benötigst du ein Touristenvisum, das du bei der äthiopischen Botschaft für 34 Euro beantragen kannst. Alternativ kannst du dir ein Visum on Arrival für 42,50 Euro bei der Einreise besorgen. Das Visum ist in beiden Fällen 30 Tage gültig.

Sicherheit: Was die Sicherheit betrifft, so ist Äthiopien ein größtenteils sicheres Land. Wir würden jedoch empfehlen, die Rundreise in einer Gruppe oder mit einem Tourenanbieter zu machen, denn Kriminalitätsprobleme aufgrund der dort herrschenden Armut und des sozialen Gefälles sind keine Seltenheit. Besonders geübte Taschendiebe finden an hektischen Orten wie Märkten, Bahnhöfen etc. in Touristen leichte Opfer. Trage daher Bargeld immer verteilt an verschiedenen Körperstellen und geh nachts nicht allein raus. Kopien von wichtigen Dokumenten werden ebenfalls empfohlen.

Währung: Die lokale Währung ist das Äthiopische Birr (BR). 100 Birr entsprechen etwa drei Euro. US-Dollar eignen sich nur zur Zahlung der Visagebühr oder von Trinkgeldern. Geld abheben kannst du in größeren Städten an ATMs, die in Addis Abeba meist in größeren Hotels untergebracht sind.

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Addis Abeba: Ausgangspunkt für Äthiopien Reisen

Addis Abeba ist mit 8 Millionen Einwohnern die Hauptstadt Äthiopiens und bedeutet „Neue Blume“ in der Amtssprache Amharisch. Addis liegt auf 2.400 Metern und ist die dritthöchste Hauptstadt der Welt. Schön ist sie nicht wirklich, aber authentisch und überraschend sauber.

Flüchte nicht gleich ins Umland, sondern tauche in Addis in die äthiopische Welt ein. Lerne dieses bezaubernde Land mit seinen Bräuchen, seiner Geschichte und seinen Menschen hier ein paar Tage in Ruhe kennen, denn das Leben spielt sich auf den geschäftigen Straßen ab. Da Äthiopien als einziges afrikanisches Land nicht kolonialisiert wurde, konnte es seine kulturelle Identität, seine Traditionen und seinen christlich-orthodoxen Glauben uneingeschränkt beibehalten und weiterleben.

Wie tief der Glaube verankert ist, erleben wir in der Entoto Maryam Church!

Die bunte, typisch runde Kirche thront auf der Bergkette Entoto, die Addis Abeba umgibt und deren höchster Gipfel 3.200 Meter aufragt. Hier wurde Menelik im Jahr 1889 zum Kaiser gekrönt. An diesem geschichtsträchtigen, bedeutsamen Ort werden wir Zeuge eines besonderen, spirituellen Moments, als die in Weiß gehüllten Gläubigen nach dem Gebet die Kirche verlassen.

Im kleinen Museum nebenan sind einige Relikte wie Kleidung, Waffen und Haushaltsgeräte aus dieser Zeit ausgestellt. Auch der Palast von Melenik kann besichtigt werden, wirkt jedoch eher unscheinbar und schlicht.

Wenn du an der Geschichte der Menschheit interessiert bist, musst du im National Museum of Ethiopia die legendäre 3,2 Millionen Jahre alte Lucy bestaunen. Sie gilt als das älteste und vollständigste menschliche Skelett, das 1974 in der nordöstlichen Danakil Wüste gefunden wurde, eine der berühmtesten Äthiopien Sehenswürdigkeiten. Daher wird Äthiopien auch oft als Wiege der Menschheit gehandelt.

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Einer der besten Kaffees der Welt: Äthiopischer Arabica

Äthiopien gilt auch als Ursprungsland des Kaffees, genauer gesagt der Arabica Bohne. Die Zubereitung und das Trinken von Kaffee sind daher in der äthiopischen Kultur fest verankert. Mindestens dreimal am Tag und zu allen besonderen Gelegenheiten wird Kaffee gekocht.

Neben dem köstlichen fertigen Gebräu ist jedoch auch die traditionelle Kaffeezeremonie ein Erlebnis. Während Weihrauchschwaden die Luft erfüllen, werden die grünen Kaffeebohnen über dem offenen Feuer geröstet, gemahlen und anschließend gebrüht. Serviert wird der fertige Kaffee in kleinen, henkellosen Mokkatassen, manchmal zusammen mit einem Zweig Tenadam, einem äthiopischen Kraut zum Süßen des Kaffees.

Aus einer Höhe von zwanzig bis dreißig Zentimetern gießt die Köchin den Kaffee in die nebeneinander aufgereihten Tässchen.

Die folgenden Fotos sind im Taitu Hotel entstanden, das wirklich einen Besuch wert ist. Schon beim Betreten durch die alte Holzdrehtür wirst du vom nostalgischen Flair des Jahres 1898 eingehüllt. Die Zimmer sind zwar spärlich eingerichtet, versprechen aber ein besonderes Übernachtungserlebnis wie im 19. Jahrhundert. Kaufen und natürlich auch vor Ort genießen kannst du besten äthiopischen Kaffee im Tomoca Coffee in der Churchill Avenue.

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Eine kulinarische Reise durch Äthiopien in Addis Abeba

Obwohl Äthiopien aus dem Kolonialkrieg mit Italien als Sieger hervorging, sind zahlreiche Einflüsse immer noch spürbar. So zum Beispiel Gebäude im italienischen Baustil oder italienische Pasta, die hier wirklich überraschend gut schmeckt.

Neben westlichen Restaurants kann Addis Abeba aber natürlich auch mit einer Vielzahl an äthiopischen Lokalen aufwarten, in denen du die typischen Gerichte und Rituale kennenlernen kannst. In einigen wie zum Beispiel dem “Checheho” wird das Festmahl von traditionellen Tänzen und Gesängen begleitet.

Während hier im Norden Äthiopiens mit den Schultern gewackelt beziehungsweise eher ruckartig gezuckt wird, werden im Süden des Landes biegsam und weich die Hüften geschwungen!

Gegessen wird traditionell ohne Messer und Gabel mithilfe von Injera, einem schwammartigen Pfannkuchen-Brot aus Sauerteig. Dazu gibt es Linsen, Kichererbsen, rote Beete, Salat, Fleisch oder Fisch. Und alles mit scharfen Gewürzen und Chilis! Taste dich also erst einmal langsam an die Schärfe heran. Das würzig-scharfe Nationalgericht Shiro Wot, ein Brei aus gemahlenen Kichererbsen, solltest du aber auf jeden Fall probieren. Als besonders höflich beziehungsweise als Zeichen der Zuneigung gilt es übrigens, wenn der Gastgeber seinen Gast mit dem ersten Bissen füttert.

Äthiopien Sehenswürdigkeiten: der Merkato von Addis Abeba

Als größter open-air Markt Afrikas lockt der Merkato von Addis Abeba mit Chaos pur. Aber genau das macht ihn so charmant und authentisch. Hier könntest du Stunden verbringen und danach völlig platt von all den Eindrücken in dein gemütliches Hotelbett fallen.

Grüne Kaffeebohnen, hochqualitativer Weihrauch, duftende Kräuter und Gewürze, Haushaltswaren oder handgewebte Injeraschalen werden in oder vor teils schäbigen Blechhütten zum Kauf angeboten.

Besonders der Markt für recycelte Produkte hat für uns Europäer einen etwas absurden Touch. Tonnen leerer Kanister, alter Kabel, Schlösser, Flaschen und von anderem Krimskrams stapeln sich aufeinander. Du wirst dir hier nur eine Frage stellen: Wer kauft so etwas?

Hotel Tipp: Als Rückzugsort mit geräumigen Zimmern, warmer Dusche und meist funktionierendem WLAN kann ich dir in Addis Abeba das Golden Tulip empfehlen. Besonders das Frühstücks- und Lunchbuffet sind ein Genuss aus westlichen und äthiopischen Köstlichkeiten!

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Gondar: eine Zeitreise ins kaiserliche Mittelalter

Unser nächster Stopp ist Gondar im Norden des Landes, eine einstige Hauptstadt Äthiopiens, die 1636 gegründet wurde. Neben Axum und Lalibela ist Gondar das bedeutendste religiöse Zentrum des Landes. Die Stadt ist insbesondere bekannt für ihre historische sieben Hektar große Anlage aus sechs beeindruckenden Palästen und Schlössern verschiedener Kaiser. Mittelalterliche, aber auch europäische Einflüsse sind in den Ruinen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, erkennbar.

Gut zwei Kilometer außerhalb des Zentrums befindet sich das sogenannte “Bad des Fasiladas“, einer der Kaiser von Gondar. Es handelt sich dabei um einen Steinbau, der einer kleinen Burg ähnelt und inmitten eines überdimensionalen Swimmingpools steht. Mächtige Bäume, deren Wurzelwerk die Mauern überwuchert wie in Angkor Wat, spenden Schatten. Zurzeit ist das Becken trostlos leer, doch zum jährlich stattfindenden religiösen Timkat Festival wird es mit „heiligem“ Wasser befüllt, um damit die Taufe von Jesu Christi mit Musik und Tanz zu feiern.

In der Stadt selbst fallen besonders die vielen gelben Gebäude ins Auge, die in den 1940er Jahren von den Italienern errichtet wurden. Sie wollten hier ein neues Rom entstehen lassen.

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: Debre Birhan Selassie

Als nächstes besuchen wir die Debre Birhan Selassie Kirche, die auf einer kleinen Anhöhe liegt. Eindringliche Gesänge einer Gruppe von Priestern und Gläubigen empfangen uns zusammen mit einer Schar Geier, die sich in den hohen Baumwipfeln ausruht und auf uns herabschaut.

Männer und Frauen dürfen die Kirche nur getrennt über separate Eingänge betreten. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen haben, stolpern wir fast über einige in Weiß gehüllte Frauen, die hier am Boden liegend schlafen oder zusammengekauert beten. Eine geheimnisvolle Stille umgibt uns beim Bewundern der aufwändigen Malereien an Wänden und Decke.

Wir lassen den Abend fröhlich ausklingen bei Honigwein, einem leckeren Buffet und landestypischem Tanz und Gesang im gemütlichen, familiengeführten The Four Sisters Restaurant. Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist, die Schultern so ekstatisch zu schütteln. Nachmachen ausgeschlossen!

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: die Simien Mountains

Wandern auf dem Dach Afrikas: Am nächsten Morgen springe ich voller Vorfreude aus dem Bett, denn es geht hinaus in die Natur. Genauer gesagt in die Simien Mountains, einer der ältesten und kleinsten Nationalparks in Afrika. Nur wenige Besucher – circa 28.000 im Jahr – zieht es bisher hierhin. Einsamkeit und Idylle pur!

Schon die circa 3-stündige Fahrt in die Simien Mountains ist herrlich abwechslungsreich. Auf den Straßen der abgeschiedenen, kleinen Dörfer wird Tischfußball gespielt, Esel und Kühe werden zum Tiermarkt getrieben, Kinder winken uns freudig zu, und Tuk Tuks sammeln Wartende mit ihren Einkäufen vom Markt auf. Diesem wuseligen Treiben könnte ich stundenlang zusehen. Unser erster Stopp ist der Kossoye Aussichtspunkt am Lambergale Felsen auf 2.900 Metern. Mich erinnert diese Szenerie ein bisschen an den Grand Canyon oder den Colca Canyon in Peru.

Einfach nur WOW, die Aussicht auf diese spektakuläre Natur, oder?

Im überschaubaren Örtchen Debark holen wir unsere Tickets für den Nationalpark und nehmen dabei zwei bewaffnete Begleiter mit. Die Turban tragenden „Scouter“ arbeiten teils als Bauern auf den umliegenden Feldern, teils als Beschützer vor wilden Tieren. Sie sind laut Regierung Pflicht bei einem Besuch des Parks, der mehr als ein Dutzend Viertausender beherbergt. Umgeben sind diese Gebirge von einer sehr heißen Wüste, der sogenannten Danakil Senke.

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Aethiopien Reisen Simien Mountains bewaffnete Begleiter

Simien Mountains: gefährdete Dscheladas mit wilder Mähne

Pferde, Esel, Schafe und Kühe ziehen grasend auf den großteils trockenen Wiesen vorbei. Der letzte Teil der Straße führt über eine steinige Schotterpiste bis wir unser Ziel, die Simien Lodge, erreichen. Auf 3.260 Metern gelegen ist sie die höchste Lodge Afrikas. In der Hochsaison kosten die Eco-Pavillons 250 US-Dollar pro Nacht, in der Nebensaison 125 US-Dollar.

Von hier aus starten wir wenig später unsere Wanderung. Gleich zu Beginn haben wir das Glück, eine riesige Horde der nur noch im äthiopischen Hochland vorkommenden, pflanzenfressenden Blutbrustpaviane beobachten zu dürfen. Weiter geht es vorbei an tiefen Schluchten, schroffen Felsen und teils grünen Hochebenen – kurz gesagt, an spektakulären Landschaftsbildern. Nicht weit vom Nationalpark entfernt befindet sich übrigens auch der größte See des Landes, der Tanasee.

Nach dieser herrlichen Wanderung durch eine zauberhafte Natur werden wir in der Lodge von einer überraschend großen Affenfamilie empfangen, die ohne Scheu nur wenige Meter von uns entfernt nach Futter sucht.

Reisetipps: Die besten Monate für Wanderungen im Simien Nationalpark, der von den Äthiopiern „Dach Afrikas“ genannt wird und definitiv eine der schönsten der vielen Äthiopien Sehenswürdigkeiten darstellt, sind September und Oktober. In dieser Zeit erstrahlen die 40 Millionen Jahre alten Erhebungen, die aufgrund vulkanischer Aktivität entstanden sind, in sattem Grün. Von Tages- bis Mehrtageswanderungen ist hier alles möglich. Sowohl Lodges als auch Campingplätze bieten Übernachtungsmöglichkeiten mitten in dieser traumhaften, unberührten Natur. Auch Wild Camping mit dem eigenen Zelt ist erlaubt.

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: die Felsenkirchen von Lalibela

Wenn du mich nach meinem von Menschen gemachten Highlight in Äthiopien fragst, dann ist es wohl das 8. Weltwunder, wie die Äthiopier sie nennen: die in Stein gehauenen, äthiopisch orthodoxen Felsenkirchen in Lalibela. Von oben nach unten wurden die elf Kirchen im 12. Jahrhundert auf Anordnung von König Lalibela in den Fels gemeißelt. Angefangen mit den Wänden, wurden anschließend Türen und Fenster ausgehöhlt und reich verziert. Fünf der Kirchen werden von der UNESCO mit einer nicht sehr ästhetischen Bedeckung vor Sonne und Regen geschützt, was ihnen aber nicht den Zauber nimmt.

Die elf Kirchen sind in drei Gruppen angeordnet, der Nord-, West- und der Ostgruppe. Die erste Kirche der nördlichen Gruppe, Bet Medhane Alem, ist die größte monolithische freistehende Kirche der Welt. Als wir das Gotteshaus aus rotem Stein durch eine schwere Holztür betreten, werden wir im Halbdunkel eingehüllt von den Gesängen der Priester, die sich hier bereits seit Mitternacht wie in Trance singen. Beeindruckende christliche Malereien zieren die Wände. Gegenüber dringt weißer Rauch aus einer Kapelle, in der heiliges Brot für die Nachmittagsmesse gebacken wird.

Ein alter Mann wandelt auf einen Stock gestützt durch eine dunkle Höhle. Ein Priester in rotem Gewand schwenkt ein Gefäß mit Weihrauch, während eine Gruppe anderer Priester Gebete singt. In der kleinen Maria Kirche nebenan kauern Gläubige in ihr Gebet versunken auf dem Boden. Die Mönche tragen schwarze Mützen und gelbe Gewänder. Manch einer von ihnen lebt in einem der Löcher, die in die Felsenkirchen gegraben sind. Ich nehme diese spirituelle, mystische Atmosphäre tief in mich auf und lasse meine Gedanken in diesem Wunderwerk der Architektur davontragen.

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St. George: die schönste aller Kirchen in Lalibela

Das Highlight und wohl bekannteste Motiv von Lalibela ist jedoch die St. Georg oder Bet Giyorgis Kirche der westlichen Gruppe. Sie ist am besten erhalten und wohl auch am beeindruckendsten mit ihrer Form eines Tempelkreuzes und der Bauweise einer Pyramide. Über einen engen Gang kannst du hinunter ins Innere der Kirche gehen, bewacht von zwei Mumien, ehemaligen Wächtern, die gegenüber dem Eingang in einer Höhle liegen.

Ein besonderes Erlebnis ist die Durchquerung eines stockdunklen, unterirdischen Tunnels der St. Gabriel Rafael Kirche beziehungsweise Kapelle. Aus dem hellen Tageslicht in völlige Dunkelheit eintretend tastest du dich an den kühlen Felswänden entlang bis dir der ersehnte Lichtkegel am Ende den Weg über einen Schacht nach draußen weist. Dort erwartet uns ein lustiger Wärter mit Donald Duck Stimme.

Doch warum wurden diese Felsenkirchen eigentlich gebaut? Das Ziel des Königs war es, hier für Pilger ein neues Jerusalem zu errichten, die vier bis fünf Monate zu Fuß unterwegs waren, um nach Israel zu gelangen. Wenn sie es geschafft hätten…

Hotel Tipp: Als Unterkunft kann ich dir in Lalibela das idyllische Mountain View Hotel mit seinem traumhaften Blick auf die umliegenden Berge empfehlen. Nicht weit davon entfernt thront das Ben Abeba Restaurant, das wie ein Vermächtnis Hundertwassers erscheint, auf einem Felsen. Traditionell äthiopische Küche, aber auch westliche Gerichte werden hier serviert. Unbedingt das Gericht Beyayanetu probieren: verschiedene, bunte und köstliche Gerichte auf einer mit Injera belegten Platte!

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Axum: Obelisken und eine ergreifende Prozession

Axum gefällt mir auf Anhieb. Die gepflegte, mit kleinen, bunten Läden in Blech- und Lehmhütten gesäumte Straße lädt zum Bummeln ein. Vor einigen Shops warten die Zutaten für eine Kaffeezeremonie auf Kundschaft. Ziegen, Pferde und Esel spazieren vorbei, scheinbar ohne jegliche Besitzer. Hier, gegenüber der St. Mary Kirche, erlebe ich meinen ersten Esel-Kuschel-Moment. Denn, wie du vielleicht schon weißt: Ich liebe Esel! Ok, ich gebe zu, ich habe das süße Langohr mit frischen Kichererbsenzweigen ein wenig bestochen…

Aber nun zurück zu Axum: Auch diese Stadt erzählt eine reiche Geschichte, deren Überreste aus der Glanzzeit des axumitischen Königreiches immer noch beeindrucken. Der Legende nach soll hier, in der Kapelle der heiligen Maria von Zion sogar die sagenumwobene Heilige Bundeslade mit den beiden Tafeln der Zehn Gebote aufbewahrt sein.

König Menelik I, Sohn der Königin von Saba und des Königs Salomon, soll sie von Jerusalem nach Axum gebracht haben. Ein Mönch, der sich nur selten vor der Kapelle zeigt, soll sie seit über 30 Jahren bewachen – Tag und Nacht, bis zu seinem Lebensende. Es wird erzählt, dass er nur zwei Stunden täglich schläft und nur eine Mahlzeit pro Tag zu sich nimmt. Ob die Bundeslade hier wirklich existiert, bleibt ein Rätsel.

Als wir die Kirche erreichen, findet gerade eine Prozession statt. Drei Mal umkreisen Gläubige, die traditionell in Weiß gehüllt sind, die prunkvolle Rundkirche. Angeführt werden sie von singenden Priestern, die von Zeremonieschirmen bedeckt werden. Eine kleine Gruppe Nonnen in Gelb/Orange sorgt für fröhliche Farbkleckse in der betenden Menschenmenge.

Bekannt ist Axum auch für seine dekorativen, gigantischen Obelisken, die weit in den blauen, äthiopischen Himmel ragen und die darunter liegenden Grabkammern axumitischer Könige markieren. Sogar ein Obelisk, der bereits in Rom stand, 2005 aber wieder nach Axum zurückgebracht wurde, ziert das Stelenfeld. Im “Tomb of the False Door“ kommt vor den schweren, steinernen Sarkophagen Gruselfeeling auf.

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: die Danakil Senke

Das Thermometer unseres Jeeps steigt nahezu minütlich immer weiter an. Mittlerweile kleben wir bei 44 Grad auf unseren Sitzen, das Öffnen der Fenster gleicht dem Öffnen eines Backofens. Die Danakil Wüste auf 125 Metern unter dem Meeresspiegel ist einer der heißesten Orte der Welt – und auch einer der gefährlichsten.

Aktive Vulkane, giftige Gase und schwefelhaltige Seen bilden ein surreales, fast lebloses Landschaftsbild. Zudem liegt diese Wildnis nur wenige Kilometer entfernt von der eritreischen Grenze. Daher sind Soldaten mit Kalaschnikows Pflichteskorte.

Wir müssen uns beeilen, denn die Kamelkarawanen, welche das dort vorkommende Salz in Blöcken abtransportieren, sollen im Licht der untergehenden Sonne ein ganz besonderes, imposantes Bild abgeben. Ganz knapp schaffen wir es, die Afar – das dort lebende Volk – mit ihren Kamelen langsam gen Horizont wandern zu sehen und sind tief beeindruckt. Schnell hüpfen wir wieder ins Auto und brausen über die flache Salzpfanne zum Karumsee.

Das Wasser steht hier auf den schneeweißen Salzplatten nur ein paar Zentimeter hoch. Wäre es etwas mehr, würde die durchgängige Wasseroberfläche als gigantischer Spiegel des letzten Sonnenlichts fungieren. Wunderbare Erinnerungen an die Salzwüste Uyuni in Bolivien kommen auf. Bei einem guten Gläschen äthiopischem Wein und ein paar Snacks lassen wir den Tag anschließend in dieser magischen Atmosphäre ausklingen.

Die Nacht verbringen wir nach einem leckeren Abendessen mitten in einem kleinen Dorf zwischen Blechhütten, Ziegen und Eseln. Bei 34 Grad lassen einfache Feldbetten im Freien den Blick auf einen zauberhaften Sternenhimmel frei.

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Dallol: die kunterbunte Schwefelhölle in der Danakil-Depression

Mit dem ersten Sonnenlicht öffne ich die Augen. Ich habe erstaunlich gut geschlafen. Ein Glück, denn für den heutigen Tag, der nicht nur EIN Highlight bereit hält, muss ich fit sein. Vom Frühstück gestärkt machen wir uns auf den Weg zu den Schwefelfeldern des Vulkans Dallol.

Nach einer kurzen 20-minütigen Wanderung über ein Feld aus teils scharfkantigen Steinen erreichen wir eine Landschaft, die nicht von dieser Welt zu stammen scheint: Aus weißen Salztürmen brodelt heißer Wasserdampf, dazwischen knallgelbe und -grüne Wasserpools und weiße, gigantische Salzkristalle – ein bizarres, atemberaubendes Schauspiel von Farben!

Vulkanische Aktivität trägt hier Schwefel und Eisen an die Oberfläche. Letzteres ist für die Färbungen in Braun und Rot verantwortlich. Da es keine Absperrungen gibt, befindest du dich schnell mittendrin in diesem gigantischen Naturphänomen und fühlst dich wie auf einem anderen Planeten.

Obwohl ich mich noch längst nicht satt gesehen habe, ziehen wir nach einer halben Stunde weiter, um die Afar bei ihrer mühsamen Gewinnung des „Weißen Golds“ zu beobachten.

Der Salzabbau ist seit dem 21. Jahrhundert die wichtigste Einkommensquelle der Region. In sengender Hitze kratzen die Männer Salzplatten aus dem Boden, die anschließend zu Blöcken verarbeitet werden. Kamelkarawanen transportieren sie nach Marahale, wo das Salz für Tierfutter und in gereinigter Form auch zum Kochen verwendet wird. Pro Wegstrecke dauert dies einen Tag. Für uns unvorstellbar!

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: Besteigung des aktiven Vulkans Erta Ale

Unser Abenteuer in der Danakil Senke geht aber noch weiter und nähert sich seinem „explosiven“ Höhepunkt. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch einen Sandsturm umgeben von einer wüstenähnlichen Landschaft holpern wir mit unserem Jeep 1,5 Stunden über steinige, erkaltete Lava bis zu unserem Basiscamp. Dort stärken wir uns mit einem äthiopisch-westlichen Abendessen und machen uns wenig später, um 20:30 Uhr, auf in Richtung Vulkan Erta Ale.

Es ist stockdunkel. Das Thermometer zeigt 39 Grad. Der Weg verläuft zunächst durch Sand, anschließend über steinige Lava. Schon von Weitem ist ein roter Fleck am Horizont erkennbar. Wie aus Zorn spuckt der Vulkan glühende, rote Lavafunken meterhoch in den pechschwarzen Himmel. 3,5 Stunden lang kämpfen wir uns im Schein der Taschen- und Handylampen hoch auf 613 Meter. Beschildert ist hier nichts. Wir vertrauen unserem lokalen Führer blind und erreichen um Mitternacht das einfache Lager. Dort stationierte Soldaten sorgen für unsere Sicherheit.

Warten auf ein explosives Wunder

Nur 300 Meter entfernt vom Kraterrand werden die auf den Kamelen transportierten Matratzen auf dem Boden ausgebreitet. Wir machen unter einem grandiosen Sternenhimmel für 2,5 Stunden erschöpft die Augen zu. Um 3 Uhr werden wir geweckt und wandern zum Kraterrand, an dem wir nun eigentlich einen spektakulären Blick in den Lavasee haben sollten. Der aktive Schildvulkan ist nämlich einer von nur sechs Vulkanen weltweit, in dessen Caldera sich ein Lavasee befindet.

Doch leider ist das Einzige, was wir sehen und in den Augen und beim Atmen fühlen roter, beißender Dampf.

Und so machen wir uns nach Sonnenaufgang wieder auf den Rückweg zum Camp, wo wir unter Beifall mit Handabschlagen und Umarmungen unseres Tourguides und der Fahrer empfangen werden. Wie nach einem Marathon – ich fühle mich auch ähnlich mit nur zwei Stunden Schlaf und nach sieben Stunden wandern – fallen wir entkräftet und müde in einen Stuhl und genießen unseren gekühlten Kopf, nachdem er mit Wasser übergossen wurde. Eine etwas ungewöhnliche, aber sehr wohltuende Erfrischung!

Die Tour endet in Makele, wo du sie auch beginnen kannst. Von Axum aus musst du eine sieben bis achtstündige Fahrt auf dich nehmen. Buchen kannst du sie, wie auch eine komplette Äthiopien-Rundreise bei Balehageru Tours Ethiopia. Der Besitzer Teshome ist einer der coolsten und liebenswertesten Äthiopier, die ich kennengelernt habe. Er kümmert sich rührend nicht nur um das leibliche Wohl seiner Gäste sondern auch um alles Organisatorische deines Aufenthalts. Ab Addis Abeba kostet diese unvergessliche, abenteuerliche Tour von vier Tagen circa 1.200 US-Dollar.

Hinweis: Eigentlich ist die Danakil Senke ein menschenfeindlicher Ort. Das Auswärtige Amt rät von Reisen dorthin ab. 2012 gab es den letzten Vorfall, als zwei deutsche Touristen am Vulkan erschossen und weitere entführt wurden. Seither wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht und keine Zwischenfälle mehr bekannt. Für mich war diese Tour ein echtes Abenteuer, dessen Faszination und Erlebnisreichtum jede Mühe und Anstrengung wert war!

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Arba Minch: Dschungelfeeling mit Hippos und Krokodilen

Gut 500 Kilometer von Addis Abeba entfernt liegt der letzte Stopp unserer Äthiopien Reise: Arba Minch. Ein kurzer Flug mit Ethiopian Airlines erspart uns die mühsame, stundenlange Anreise mit dem Auto.

Arba Minch gilt als Tor zu zahlreichen Naturvölkern, die hier leben. Eines davon werden wir besuchen. Das Landschaftsbild hier im Süden könnte unterschiedlicher nicht sein. Hier trifft sattgrüne, dschungelartige Natur wie auf Sri Lanka oder in Thailand auf blaue, im Sonnenlicht glitzernde Seen.

Der Blick von unserer Paradise Lodge ist einfach nur spektakulär. Kein einziges Haus durchbricht die unberührte, üppige Landschaft, die sich scheinbar endlos bis zum Horizont erstreckt. Eine Hügelkette trennt die beiden malerischen Seen Abaya und Chamo voneinander.

Im Nechisar Nationalpark gibt es die Möglichkeit, zumindest ein bisschen Wildlife hautnah zu erleben. Während sich im und am Wasser Hippos, Krokodile, Fische und eine Vielzahl unterschiedlicher Vogelarten, darunter auch Pelikane, tummeln, kannst du an Land unter anderem Zebras beobachten.

Aethiopien Reisen Paradise Lodge Arba Minch

Aethiopien Reisen Arba Minch Hippos

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Einblicke in das traditionelle Volk der Dorze

Mehr als 50 verschiedene Völker leben in der Region Arba Minch rund um das Omo-Tal. Eines davon sind die Dorze in den Guge Bergen. Ihre bis zu 12 Meter hohen Bienenstockhütten, die von vorn an einen Elefantenkopf erinnern, verzücken mich schon beim ersten Anblick. Sie werden aus Bambus und den Blättern der „Falschen Banane“, die keine Früchte trägt, gebaut. So habe ich mir Äthiopien vorgestellt!

Es dauert ein paar Minuten, bis sich meine Augen an die Dunkelheit in einem der Häuser gewöhnt haben. Frisch ist es hier oben in den Bergen, und so überrascht es nicht, als unser Guide erzählt, dass auch die Tiere (Kühe, Schafe etc.) mit in dieser einfachen Herberge schlafen, um mit ihrem Atem Wärme zu spenden. Auch du hast hier die Möglichkeit, in einer solchen Hütte zu nächtigen und noch tiefer in die Kultur der Dorze einzutauchen.

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Lokales Handwerk & selbstgemachte Spezialitäten

Ungefähr 4.900 Menschen leben in diesem abgeschiedenen, ursprünglichen Dorf auf 1.850 Metern. Übersetzt bedeutet Dorze Weber, ein Hinweis auf die Haupttätigkeit der Einwohner. Während die Frauen die Wolle von den eigenen Baumwollplantagen spinnen, weben die Männer daraus hübsche Schals, Decken und Tischläufer.

Dass die Menschen hier Musik und Rhythmus im Blut haben, wird uns bereits auf dem Weg zum Dorf von zahlreichen Kindern demonstriert. Freudig begrüßen sie mit einem Hüftschwung à la Beyonce unseren kleinen Bus. Nachdem wir den ziemlich starken, selbstgemachten Schnaps Anreke sowie frisch gebackene Fladen aus dem Fleisch der „Falschen Banane“ verkosten durften, werden auch wir dazu eingeladen, mit den Einheimischen einen Tanz aufzuführen und Teil der Gemeinde zu werden – zumindest für einen kurzen Moment.

Dieser Ausflug zu einem der traditionellen Völker Äthiopiens ist in jedem Fall spannend, allerdings wurden wir gegen Ende trotz gekauften Schals immer noch ziemlich belagert und zu weiterem Kaufen gedrängt. Bei den ärmlichen Verhältnissen allerdings auch verständlich!

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Äthiopien Sehenswürdigkeiten: tauche ein in das Land der Ursprünge

Äthiopien hat mich begeistert, verzaubert und berührt. Selten habe ich so einen Reichtum an Kultur, Geschichte, Naturschauspielen, Landschaften und Religiosität in einem Land erlebt. Auch wenn Äthiopien immer noch ein sehr armes Land ist, das von Hungerkatastrophen, Dürren und Konflikten in den Grenzgebieten heimgesucht wird, es ist gerade jetzt ein äußerst spannendes Reiseland, in dem der Tourismus großteils noch in den Kinderschuhen steckt. Eine Reise nach Äthiopien bewegt – sicherlich auch dich.

Aethiopien Reisen Salzwüste Danakil

Warst du vielleicht auch schon mal in Äthiopien? Welche Äthiopien Sehenswürdigkeiten haben dich am meisten beeindruckt und was waren deine Highlights? Oder steht dieses spannende Land in Afrika noch auf deiner Bucketliste? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf unserem Reiseblog!


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Aethiopien Reisen Simien Mountains Wandern


*Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Recherchereise mit der Botschaft von Äthiopien. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts waren wir jedoch vollkommen frei und unsere Meinung ist wie immer unsere eigene. Im Beitrag gibt es einige Werbelinks. Buchst oder kaufst du über diese etwas, bekommen wir eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich jedoch immer gleich. Danke!

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Hey, wir sind Melanie & Nina. Wir lieben es gemeinsam zu reisen, denn schöne Momente zu teilen macht schließlich doppelt glücklich! In diesem Beitrag findest du unsere liebsten Erlebnisse und die besten Tipps von uns beiden.

10 Comments

  • Thorsten Rees
    25. Januar 2020 at 9:24

    Hallo Nina, sehr schöner Bericht, macht richtig Spaße beim Lesen. Ich habe meinen Flug nach Äthiopien vor einer Woche gebucht und fange jetzt so langsam an zu planen. Leider bin ich nur zwei Woche im Land. Ich möchte auf alle Fälle in den Norden des Landes. Kannst du mir eine Route empfehlen, die in zwei Wochen gut machbar ist. Freue mich auf einen Tipp von dir! Danke und liebe Grüße vom Bodensee Thorsten

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    • Melanie
      25. Januar 2020 at 13:46

      Hallo lieber Thorsten,

      Nina ist gerade auf Kuba, deswegen antworte ich hier mal stellvertretend… Wir sind damals die meisten Strecken im Inland geflogen. Weil wir auch nur 10 Tage zur Verfügung hatten. Immer von Addis Abeba aus und wieder zurück. Ich weiß nicht, ob das deiner Definition von einer sinnvollen Route entspricht. Was du auf keinen Fall verpassen darfst: die Simien Mountains, Lalibela und die Danakil Senke mit dem Vulkan. Das waren unglaubliche Highlights. Wenn ich etwas weglassen müsste, dann wäre es Arba Minch. Vielleicht kannst du dir so eine schöne Route bauen? Ich hoffe, damit konnte ich dir einigermaßen weiterhelfen!

      Ganz liebe Grüße,
      Melanie

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      • Thorsten Rees
        26. Januar 2020 at 12:16

        Hallo Melanie, das wusste ich nicht, dass sich hinter dem Blog zwei Menschen verbergen. Deine Freundin ist auf Kuba – gefällt es ihr? Ich war letzten September dort und fand es so lala. Das mit dem hin und her fliegen empfinde ich als wirklich etwas komisch! Eigentlich vermeide ich beim Reisen auf Inlandsflüge, allerdings habe ich das inzwischen auch begriffen, dass das in Äthiopien fast nicht geht. Ich gehe jetzt mal in die Planung und hoffe, es ist ok, wenn ich mich wieder melde, falls ich Fragen habe. Erreiche ich dich auch über den Insta-Account?
        Nebelige Grüße aus Konstanz
        Thorsten

        Reply
        • Melanie
          3. Februar 2020 at 21:26

          Lieber Thorsten,

          ja, ich mag das mit den Inlandsflügen eigentlich auch nicht so gerne aber in Äthiopien sind die Entfernungen wirklich weit und die Straßen oft in sehr schlechtem Zustand. Also entweder du verzichtest auf einige Orte oder du musst eigentlich fliegen… Sehr gerne kannst du mich auch über Insta anschreiben wenn du noch Fragen hast. Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei der Planung!

          Liebe Grüße,
          Melanie

          Reply
  • Tamara
    26. April 2018 at 17:25

    Hey Nina! Ein wirklich spannender Bericht über Äthiopien. Dieses schöne Land hatte ich bis jetzt nicht auf dem Radar, aber deine Fotos machen Lust auf einen Besuch!

    LG,
    Tamara

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    • Nina
      3. Mai 2018 at 14:52

      Hi Tamara,
      vielen lieben Dank für deine Nachricht und dein Lob. Das freut mich natürlich sehr, wenn ich damit Lust auf dieses interessante Land machen konnte. Mir ging es ähnlich, aber jetzt möchte ich am liebsten sofort zurück und noch mehr davon sehen. :) Liebe Grüße, Nina

      Reply
  • Barbara
    24. April 2018 at 6:58

    Ein wunderbarer Bericht und ganz tolle Fotos!!

    Reply
    • Melanie
      3. Mai 2018 at 8:41

      Liebe Barbara,

      vielen Dank für die netten Worte, das freut uns sehr! :)

      Liebe Grüße,
      Melanie und Nina

      Reply
  • Anni Pastel
    24. April 2018 at 6:43

    Es ist echt super spannend, wieviel populärer Äthiopien in den letzten Monaten geworden ist. Super oft habe ich jetzt schon Berichte und Blogposts gelesen. Dein Beitrag ist auch richtig toll und macht noch mehr Lust auf das Land, als ich ohnehin schon hatte. Diese Farben, diese Landschaft. Einmalig!

    Liebe Grüße,
    Anni

    Reply
    • Nina
      3. Mai 2018 at 14:53

      Liebe Anni,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Stimmt, Äthiopien wird wird immer sicht- und greifbarer durch mehr Berichterstattung. Wir waren wirklich begeistert von der Vielfalt und freuen uns, wenn noch mehr Reisende das Land durch Tourismus unterstützen.
      Liebe Grüße, Nina

      Reply

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