Malerische Inseln, erstaunliche Vulkanlandschaften und beeindruckende historische Schätze, das „Schwäbische Meer“ bietet vielfältige Bodensee Sehenswürdigkeiten, die von dir entdeckt werden wollen. Im eher unbekannten, westlichen Teil des Sees lockt ein Paradies für Erholungsuchende, Aktive und Entdecker, das einen unvergesslichen Urlaub verspricht. Welche Orte du rund um Konstanz gesehen haben solltest und warum sich auch ein Besuch der Schweizer Seite lohnt, ich habe dir die besten Tipps von meiner Reise mitgebracht.
Bodensee Sehenswürdigkeiten: die prächtige Blumeninsel Mainau
Die Blumeninsel Mainau, die drittgrößte Insel des Bodensees, ist schon ein besonderes Fleckchen Erde und definitiv eine der schönsten Bodensee Sehenswürdigkeiten. Sie bietet ein zauberhaftes Naturerlebnis auf einer Fläche von rund 45 Hektar, das zu jeder Jahreszeit entschleunigt und Körper und Geist entspannt.
Am besten lässt du dich einfach über das rund einen Kilometer lange Eiland treiben und kommst dabei eigentlich ganz automatisch an den Glanzpunkten der Insel vorbei.
Wenn du dich beim Rothaus-Seeterrassen Biergarten links hältst, durchquerst du zunächst die beeindruckende Metasequoia-Allee mit dem höchsten Baum der Insel, einem gigantischen Mammutbaum von 44 Metern Höhe.
Auf der linken Seite folgen nun das Café Vergissmeinnicht sowie das Schmetterlingshaus. Im zweitgrößten dieser Art Deutschlands herrscht bei hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen Tropenklima. 120 frei fliegende Arten dieser faszinierenden Insekten aus Afrika, Asien, Mittelamerika und Südamerika kannst du hier hautnah beobachten, von durchsichtig, über bunt bis hin zu beeindruckend groß (Nachtfalter mit bis zu 30 cm Flügelspannweite). Der Eintritt für das Schmetterlingshaus ist im Inseleintritt bereits enthalten.
Eine Insel, die alle Sinne anspricht
Ein paar Schritte weiter gelangst du zum Schloss und der angrenzenden sehenswerten Barockkirche. Noch heute residiert die aus Schweden stammende Adelsfamilie Bernadotte in dieser Schlossanlage, von der einige Räume besichtigt werden können. Im Palmenhaus versprühen mediterrane Flora und über 20 Palmenarten exotische Flair. Bei der italienischen Blumen-Wassertreppe fühlst du dich dagegen wie in Italien. Die daran anschließende prächtige Blumenwiese versetzt mit ihren farbenfrohen, vielfältigen Blüten in wahre Begeisterung. Im Frühjahr blühen auf der Insel übrigens rund eine Millionen Tulpen! Aber auch im Sommer oder im Herbst kann man sich an ihrer blumigen Farbenpracht und der wohltuenden Wirkung der Natur erfreuen.
Von verschiedenen Aussichtspunkten ist es sogar möglich, am Horizont die Alpen zu bewundern. Schattige Plätze unter Pergolas, inmitten eines Blumenmeeres oder am Seeufer laden zum Innehalten ein. Kinder können sich auf dem großräumigen Spielplatz austoben oder im Bauernhof Esel, Hasen, Lamas und Alpakas streicheln. Aber auch große Kinder, wie ich, haben Spaß an den niedlichen, lustigen Tieren.
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Bahnhofsvorplatz in Konstanz bringt dich der Bus Nr. 4/13 zur Haltestelle Mainau. Auch eine Anreise mit dem Schiff von verschiedenen Orten des Sees aus ist möglich. Dort angekommen kaufst du zunächst ein Ticket, bevor du über die Brücke zur „Blumi“ gelangst. Der Eintritt für Erwachsene kostet 22 Euro online und 23 Euro vor Ort. Die Öffnungszeiten sind 365 Tage im Jahr von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Da in den Ferienwochen und am Wochenende viele Besucher auf die Insel strömen, empfehle ich dir einen Besuch während der Woche.
Restaurant Tipp in Konstanz: Das Constanzer Wirtshaus serviert leckere, gut bürgerliche Küche mit regionalen Highlights wie selbstgemachte Maultaschen, Fischgerichte oder deftige Brotzeiten. Bei gutem Wetter sitzt du unmittelbar am Wasser und genießt die besondere Seeatmosphäre – für mich der perfekte Abschluss des Tages. Unbedingt vorher einen Tisch reservieren!
Bodensee Sehenswürdigkeiten: kulinarische Leckerbissen auf der Gemüseinsel Reichenau
Wenn du, wie ich, aus dem Süden Deutschlands kommst, hast du bestimmt schon einmal von der Insel Reichenau gehört. Zumindest, wenn du gern frisches Gemüse kaufst und auf dessen Herkunft achtest. Denn neben dem Tourismus ist der Gemüseanbau Haupteinnahmequelle der Insel. Tomaten, Paprika, Auberginen oder Salat, die Felder und Gewächshäuser sind ab dem Frühling mit gesunden Vitaminbomben und duftenden Kräutern reich bestückt. Die Berufsfischer ziehen dagegen Zander, Felchen oder Hechte aus dem See. Und auch für den Weinanbau von Burgunder, Müller-Thurgau oder Chardonnay eignet sich das Eiland im Bodensee hervorragend.
Die ideale Möglichkeit, die kulinarischen Gaumenfreuden von Reichenau kennenzulernen, ist im Rahmen einer Genusswanderung.
Die Distanzen auf der größten Bodenseeinsel sind leicht zu Fuß zu bewältigen, aber auch mit dem Fahrrad macht die Erkundung der Insel Spaß. Wir haben unsere E-Bikes beim Kulturrädle am Konstanzer Bahnhof für 25 Euro pro Rad und Tag ausgeliehen.
Den Erzeugnissen der Insel auf der Spur
Auf die Insel Reichenau gelangst du entweder mit dem Boot oder über die lange Pappelallee, welche die Insel mit dem Festland verbindet. Natürlich kannst du auch mit dem Auto anreisen, doch bietet die Region so ein gutes öffentliches Verkehrsnetz, das dies unnötig macht. Seit 2000 zählt die Klosterinsel Reichenau mit ihren drei bekannten Kirchen zum UNESCO Weltkulturerbe. Den schönsten Blick auf den Untersee, wie dieser westliche Teil des Bodensees genannt wird, beschert der Aussichtspunkt vom Hochwart. Umgeben von Weinreben kannst du von hier über die gesamte Insel und bis zum Schweizer Ufer blicken.
In Anlehnung an die „Kulinarische Wanderung“, die vom Tourismusbüro der Insel angeboten wird, unternehmen wir unsere eigene Radtour in drei Etappen. Erster Stopp ist das Café Mein Inselglück, wo wir einen Kaffee und ein Stück Kuchen genießen. Normalerweise lockt hier eine Kugel Eis mit Obstsalat, bei 15 Grad und Regen ist uns aber nicht wirklich nach etwas Kaltem. Am Münster vorbei und am See entlang erreichen wir anschließend den Riebels Fischimbiss, ein Muss für deinen Reichenau Besuch. Nach einem Fischbrötchen auf die Hand und einem Glas Reichenauer Wein geht es dann beschwingt zum letzten Stopp, dem Gasthaus Kreuz, wo ein Secco und Kräuterquark auf uns warten. Gegenüber lohnt sich ein Besuch der St. Georg Kirche.
Bodensee Sehenswürdigkeiten: eine fantastische Aussicht vom Arenenberg
Nur eine kurze Bootsfahrt von der Insel Reichenau entfernt, und du befindest dich in Mannenbach auf Schweizer Boden. Eine Passkontrolle findet hier allerdings nicht statt und so kannst du direkt mit der Erkundung der Umgebung beginnen. Oberhalb der Thurgauer Fischerdörfer Mannenbach und Ermatingen thront das Schloss Arenenberg. Von hier bietet sich ein atemberaubendes Panorama über den See und die Insel Reichenau.
Aber nicht nur der Blick von einem der schönsten Aussichtspunkte des Bodensees begeistert, sondern auch der Garten sowie die prachtvollen Räume des Schlosses zählen zu den schönsten Bodensee Sehenswürdigkeiten.
Im Napoleonmuseum wird die faszinierende, original erhaltene Inneneinrichtung des Schlosses aus der Zeit der kaiserlichen Familie präsentiert. Ursprünglich wurde das Schloss, das als “schönstes Schloss am Bodensee“ gilt, im 16. Jahrhundert vom Konstanzer Bürgermeister erbaut. 1816 nutzte es Königin Hortense de Beauharnais, Stieftochter Napoleons I., als Exilsitz und lebte dort mit ihrem Sohn Louis, der später als Napoleon III. der letzte Kaiser von Frankreich wurde. Heute ist der Arenenberg ein Kultur-, Seminar- und Bildungszentrum, in dem Schulungen mit den thematischen Schwerpunkten Haus, Garten und ländliches Handwerk sowie Landwirtschaft stattfinden. Im stilvollen Hotel können Gäste die Nächte in ehemals kaiserlicher Umgebung verbringen.
600-jährige Gartentradition trifft auf Heimweh nach Paris
Auch ein erholsamer Spaziergang durch die herrliche Parkanlage, zu der eine Himmelsleiter führt, lohnt sich. Fürst Pückler Fans finden hier typische Gartenarchitekturelemente wie Licht-Schatten-Spiele oder schiffsförmige Beete. Wie im Schloss oder an der Position der Grabplatte Napoleons erkennbar, zeigen die Sichtachsen des Parks Richtung Paris, die Heimat der Bonaparte Familie. Alle hier gedeihenden Pflanzen wurden mithilfe der Inventarlisten der Bonapartes identisch nachgepflanzt, sodass die Gartenanlage auf eine über 600-jährige Gartentradition zurückblicken kann. Neben dem Landschaftspark können zudem der mittelalterliche Garten, die Weingärten sowie die modernen Schulgärten der Landwirtschaftsschule besucht werden.
Jeden Sonntag findet um 14.00 Uhr gegen Gebühr eine Parkführung mit einem Angestellten in mittelalterlichem Gewand statt. Das komplette Areal kann jedoch zu jeder Zeit kostenlos besichtigt werden, der Eintritt für das Schloss beträgt 15 CHF. Das Bistro Napoleon gegenüber des Schlosses, in dem Slow Food aus der Region und dem eigenen Garten serviert wird, kann auch von externen Gästen besucht werden. Die Salate hier sind wirklich köstlich!
Anreise: Von der Insel Reichenau bringt dich die erste Solarfähre des Untersees nach Mannenbach in der Schweiz. Seit 15 Jahren existiert die innovative Linie bereits, die Alex und sein Freund erst vor kurzem übernommen haben. Eine einfache Fahrt kostet fünf Euro, für ein Fahrrad fallen zwei Euro extra an. Bei schlechtem Wetter oder Wind verkehrt allerdings nur die größere URh Fähre, die Schaffhausen und Konstanz / Kreuzlingen verbindet.
Bodensee Sehenswürdigkeiten: Wanderung um den Hohentwiel
Vulkane am Bodensee? Die gibt es wirklich. Neun kegelförmige Relikte vulkanischer Tätigkeiten vor 14 Millionen Jahren erheben sich im Hegau aus dem Boden. Die Region am westlichen Bodensee ist bekannt für bizarre Vulkanformationen, die im Mittelalter oft als Standort für Burgen und Befestigungen dienten. 380 solcher vulkanischen Strukturen können innerhalb von 20 Kilometern entdeckt werden. Der bekannteste Hegauvulkan ist der Hohentwiel bei Singen, der die größte Festungsruine Deutschlands beherbergt.
Diese zauberhafte Landschaft bietet sich natürlich für herrliche Wanderungen wie zum Beispiel den Premiumwanderweg Hohentwieler an.
Die 7,5 km lange Rundtour führt durch ein Naturschutzgebiet um den Hohentwiel und den Staufen herum. Die Burg, kann, aber muss nicht besichtigt werden, je nachdem wie viel Zeit du hast und ob du geschichtlich interessiert bist. Der idyllische Weg verläuft anschließend durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus Streuobstwiesen, Weinbergen und Kalkfelsen. Immer wieder laden traumhafte Ausblicke auf den Bodensee, die Alpen und die Vulkanlandschaft des Hegaus zum Innehalten ein.
Auf dem Elisabethenberg von 560 Metern Höhe ermöglicht ein einzigartiges Mikroklima seit 1932 den Anbau von Wein. Hier verwöhnt das Bio-Weingut Vollmayer daher auch seine Gäste mit besonderen Tropfen. Der ideale Ort für eine Rast im höchstgelegenen Weinanbaugebiet Deutschlands.
Verbringe kuschelige Nächte in einer Fischerhütte am See
Du suchst nach einer außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeit, möglichst nur ein paar Meter vom See entfernt? Dann habe ich einen super Tipp für dich: Der Campingplatz Allensbach liegt direkt gegenüber der Insel Reichenau auf der Sonnenseite des Sees und bietet auf einer Wiese von 5 Hektar unterschiedliche Unterkünfte. Das Fischerdorf besteht aus 11 Hütten, die in einem separaten Bereich des Campingplatzes angesiedelt sind und dadurch etwas mehr Privatsphäre bieten. Viel Platz gibt es darin neben dem Doppelbett, zwei Einzelbetten und einem kleinen Tisch mit Sitzplatz zwar nicht, aber für ein paar Tage ist es durchaus ausreichend. Eigene Duschen und Toiletten ersparen den relativ langen Weg zu den öffentlichen Sanitäranlagen. Die Duschen sind allerdings nur in den warmen Monaten nutzbar, außer du bist so abgehärtet, dass dir kaltes Wasser nichts ausmacht. Vielleicht ist sogar schon der See wärmer, dessen Ufer nur 20 Meter entfernt mit einem traumhaften Blick insbesondere zum Sonnenuntergang lockt. Der Campingplatz verfügt auch über ein Restaurant, in dem man wirklich gut essen kann.
Allensbach ist ideal zum Erkunden des Westlichen Bodensees
Einkaufsmöglichkeiten gibt es im Ortskern von Allensbach, das circa 10 Gehminuten entfernt ist. Auch nach Konstanz ist es nicht weit. Mit dem Fahrrad brauchst du eine knappe halbe Stunde. Donnerstags erhältst du auf dem Allensbacher Wochenmarkt frische Produkte aus der Region und kannst gesellige Marktatmosphäre genießen. Auf einer Bühne direkt am See finden hier in Allensbach wöchentlich kostenlose Freiluftkonzerte statt. Einen wundervollen Ausblick auf den See bietet der Höhrenberg, oberhalb des Ortskerns. Als Übernachtungsgast bekommst du über die Bezahlung der Kurtaxe die Bodenseecard West gratis dazu, mit der du den öffentlichen Nahverkehr (Bus und Zug, Rabatt auf Schiffe) während deines Aufenthalts gratis nutzen kannst.
Habe ich dir mit diesem Artikel Lust auf diese traumhaft schöne Region Deutschlands gemacht? Das hoffe ich doch! Falls du schon einmal dort warst, wo hat es dir am besten gefallen? Hinterlasse gerne einen Kommentar hier auf unserem Reiseblog. Darüber freuen wir uns sehr.
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*Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Zusammenarbeit mit Marketing & Tourismus Konstanz. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich jedoch vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer meine eigene.
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