Ganz still und heimlich hat sich das schöne Prag diesen Sommer in mein Herz geschlichen. Neben Budapest, Wien und Paris führt es nun die Liste meiner absoluten Lieblingsstädte in Europa an. Das Flair in der Tschechischen Hauptstadt ist einfach ein ganz Besonderes, vor allem rund um die beiden Prager Burgen. Ja, du hast richtig gelesen – Es gibt nicht nur die eine, weltberühmte Prager Burg, sondern noch eine Zweite. Ein echter Geheimtipp ganz ohne die großen Touristenmassen, die die Pražský hrad regelmäßig überrennen. Du wirst vor allem den Ausblick von dort oben lieben, das kann ich dir schon mal versprechen!
Inhaltsverzeichnis
Für dich habe ich jede Menge nützliche Infos zu beiden Burgen in Prag gesammelt, einschließlich vieler Tipps für die schönsten Orte und kulinarischen Highlights rundherum!
Pražský hrad: die erste Prager Burg
Sowohl die Karlsbrücke, als auch die erste Prager Burg, gehören zu den bekanntesten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Prag. Die majestätische Burganlage aus dem 9. Jahrhundert thront malerisch auf dem Burgberg – dem Hradschin – auf der Prager Kleinseite.
Mit ihren stolzen sieben Hektar Grundfläche ist die Pražský hrad heute die zweitgrößte geschlossene Burganlage der Welt!
Nimm dir ausreichend Zeit für deinen Spaziergang. Denn neben den bekannten Sehenswürdigkeiten innerhalb der Prager Burg, wie dem gotischen Veitsdom mit seiner Königsgruft, der spätbarocken Heilig-Kreuz-Kapelle, dem barocken Königspalast, der romanischen St.-Georgs-Basilika, der alten Propstei und dem hübschen Goldenen Gässchen, gibt es rund um die Anlage noch jede Menge schöne Ecken und auch echte Geheimtipps zu entdecken!
Zlatá ulička: das Goldene Gässchen
Auf drei verschiedene, allesamt sehr wohlklingende Namen, hört einer der berühmtesten Orte innerhalb der Prager Burg: Goldenes Gässchen, Alchimisten Gässchen oder auch Goldmachergasse. In früheren Zeiten waren hier Alchimisten am Werk, die für den damaligen Kaiser Rudolfs II sowohl Gold, als auch den legendären Stein der Weisen erzeugen sollten.
Möchtest du tiefer in das Thema einsteigen, kann ich dir einen Besuch im berühmten Alchemie Museum Speculum Alchemiae im Jüdischen Viertel von Prag empfehlen.
Auch der deutsche Schriftsteller Franz Kafka wohnte und arbeitete einst im Haus Nummer 22 im Goldenen Gässchen!
Mein Tipp: Bis zum späten Nachmittag kostet das Zlatá ulička mit den hübschen Häuschen aus dem 16. Jahrhundert Eintritt. Auch wirst du aufgrund der Touristenmassen wahrscheinlich kein einziges schönes Foto machen können.
Komme daher am besten nach 18 Uhr ins Goldene Gässchen. Zwar haben dann die Ausstellungsräume bereits geschlossen, dafür ist aber nur noch ein Bruchteil an Besuchern unterwegs und du kannst das Flair der Goldmachergasse viel besser in dich aufnehmen.
Prager Burg Tickets & Öffnungszeiten
Der Burgkomplex auf dem Hradschin ist täglich von 6 – 22 Uhr für Besucher geöffnet. Die Innenräume der historischen Gebäude öffnen täglich um 9 Uhr ihre Pforten und sind in den Sommermonaten vom 1. April bis zum 31. Oktober bis 17 Uhr begehbar.
In den restlichen Wintermonaten schließen sie bereits um 16 Uhr, also eine Stunde früher.
Eine empfehlenswerte Führung, inklusive einem Ticket für die Prager Burg ohne Anstehen, ist diese interessante Burgbesichtigung mit lokalem Guide.
Die Gärten der Prager Burg
Zauberschön und malerisch muten die verschiedenen Gärten der Prager Burg an. Sechs davon umschmeicheln die Burganlage direkt, eine Handvoll liegt etwas weiter entfernt. Alle laden sie zu entspannten Spaziergängen durch kunstvoll gestaltete Parkanlagen mit aufwändigen Bepflanzungen, barocken Springbrunnen und Statuen, sowie zahlreichen historischen Gebäuden ein.
Am allerschönsten finde ich den Paradiesgarten und den Wallgarten unmittelbar unterhalb der Prager Burg. Beide bezaubern mit einem tollen Panoramablick auf die Stadt!
Der nicht so bekannte, und deswegen immer recht einsame Hirschgraben hinter der Burganlage, ist noch ein echter Geheimtipp und hat aufgrund seiner Andersartigkeit ebenfalls seinen Reiz. Hier spazierst du durch eine Art natürliche Schlucht mit steilen Felswänden, die in früheren Zeiten als Verteidigungswall und Jagdgrund genutzt wurde.
Die Old Castle Stairs
Ein Ort voller Charme und Atmosphäre sind die sogenannten Old Castle Stairs, die von der Prager Kleinseite auf Moldau-Level in rund 120 Stufen hoch zur Prager Burg führen. Die Anzahl der Stufen mag sich auf den ersten Blick nicht viel anhören, der Aufstieg ist aber wirklich anstrengend, vor allem in der Sommerhitze.
Deswegen mein Geheimtipp: Nachdem du etwa zwei Drittel des Weges nach oben geschafft hast, lockt auf der linken Seite ein kleines Schild durch eine unscheinbare Tür auf die andere Seite der Mauer. Das kleine MATTONI Café oberhalb des Fürstenberg-Gartens ist wirklich leicht zu übersehen.
Die meisten Burgbesucher schnaufen einfach daran vorbei. Was durchaus seine Vorteile hat, denn es gibt nur wenige Sitzplätze, um die grandiose Aussicht auf Prag bei einem erfrischenden Getränk zu genießen!
Die New Castle Stairs
Noch ein bisschen schöner als die Old Castle Stairs finde ich persönlich die New Castle Stairs, die auf der anderen Seite des Wall- beziehungsweise des Paradiesgartens wieder nach unten zur Moldau führen.
Die New Castle Stairs zählen insgesamt rund 220 Stufen. Es macht also durchaus Sinn, hier nach unten und nicht hoch zur Prager Burg zu spazieren!
Sogar ein Streetart Kunstwerk von Banksy findest du hier auf den historischen Mauern entlang der Treppe. Falls du ein Fan des Künstlers bist: In der Prager Altstadt befindet sich das Banksy Museum Prague – The World of Banksy – in einer echt besonderen Location: in den historischen Mauern einer alten Kirche.
An den unteren Stufen angekommen, bin ich aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen. Die mittelalterliche Schänke U Krále Brabantského kommt wie direkt aus Daughter of Smoke and Bone, einem meiner liebsten Fantasy Romane, daher.
Düstere Atmosphäre, schummriges und flackerndes Kerzenlicht, das die kleinen verzweigten Kammern nur spärlich erhellt. An den Wänden Totenschädel, Rüstungen und schwere Eisenketten – wirklich eine super coole Location um wie in mittelalterlichen Zeiten zu speisen oder in den tollen Apartments der Schänke zu übernachten!
Geheimtipp zur Prager Burg: das Stadtviertel Nový Svět
Anstatt die Prager Burg von der Altstadtseite aus zu erkunden, so wie es nahezu alle Touristen machen, kann es auch eine schöne Möglichkeit sein, das Feld sozusagen von hinten aufzurollen. So nimmst du dir nicht schon viele der Highlights, wie beispielsweise die Gärten vor der Burg und den Panoramablick, vorneweg.
Ganz einfach gelingt dieses Vorhaben mit der Straßenbahn und der Haltestelle Královský letohrádek. Schau am besten auf Google Maps, welche der Linien 22 oder 23 für deinen Ausgangspunkt am besten passt. Die Haltestelle liegt direkt am Königlichen Garten.
Nachdem du gemütlich durch diesen spaziert bist, präsentiert sich der Hirschgraben aus einer eindrucksvollen Perspektive von oben, bevor du schließlich das Burgtor durchschreitest!
Mein Tipp: Die Gässchen des Viertels Nový Svět (Straßenbahnhaltestelle Brusnice) mit ihren historischen Häusern aus dem 16. Jahrhundert neben, beziehungsweise hinter der Prager Burg, sind durchaus sehenswert. Hier triffst du kaum andere Touristen. Für eine kurze Kaffeepause zwischendurch kann ich dir das kleine Café Kavárna Nový Svět sehr empfehlen.
Der Waldstein-Garten & der Vrtba-Garten
Magst du es gerne, durch prunkvolle barocke Gärten zu schlendern? Dann habe ich noch zwei weitere Ideen für dich, wovon letztere ein echter Geheimtipp ist. Aber fangen wir zunächst mit dem weitläufigen Waldstein-Garten, beziehungsweise Wallenstein Garten an. Dieser gehört zum Senatspalast und zum Palais Waldstein und liegt am Fuße der Prager Burg.
Der Waldstein-Garten aus dem 17. Jahrhundert bezaubert vor allem damit, dass hier alles – Teiche, Brunnen, Hecken und Wege – streng geometrisch angelegt ist. Außerdem mit der coolen Dripstone Wall, einer Art künstlich angelegter, riesiger Tropfstein-Grotte, und vor allem mit dem weißen Albino-Pfau, der für die Besucher regelmäßig wunderschön im Garten posiert.
Mein Geheimtipp ist der kleine Vrtba-Garten, ein barocker Palastgarten im italienischen Stil aus dem Jahre 1720. Dank seiner unscheinbaren Eingangstür wird er in der Regel einfach übersehen und hat deswegen so gut wie keine „zufälligen Besucher“.
Auf den unterschiedlich hohen Terrassen, die sich pittoresk an die Hänge des Petřín-Hügels schmiegen, bist du meist so gut wie alleine und kannst die tollen Panoramablicke über die Prager Kleinseite in vollen Zügen genießen.
Gleich nebenan befindet sich das tolle Aria Boutiquehotel, von dessen Dachterrasse aus du einen ganz zauberhaften Blick auf die majestätische Kuppel der St. Nicholas Kirche genießt!
Prag Sehenswürdigkeiten: die Hochburg Vyšehrad
Zu Beginn hatte ich ja bereits erwähnt, dass es in der Hauptstadt der Tschechischen Republik noch eine weitere, nämlich die sogenannte zweite Prager Burg gibt. Die barocke Festung Vyšehrad aus dem 10. Jahrhundert thront etwas außerhalb des Stadtzentrums auf dem malerischen Vyšehrad Felsen und lockt mit zauberhaften Panoramablicken auf die liebliche Landschaft entlang der Moldau.
Hierher verirren sich nicht mal halb so viele Touristen wie zur viel bekannteren Prager Burg!
Wahrscheinlich auch deswegen, weil du Vyšehrad nicht so einfach fußläufig von der Altstadt aus erreichen kannst. Machbar ist es allemal, es würde dich aber rund 30 – 40 Minuten kosten. Die Straßenbahn oder die Metro sind da die bequemere Wahl. Zumindest für eine Wegstrecke, gefolgt von einem kleinen Spaziergang.
Die Vyšehrad Festung betrittst auch du wahrscheinlich durch das Chotek-Tor, aber auch das Tábor-Tor und das Leopolds-Tor bieten Zugang zu einem der berühmtesten böhmischen Burgwälle aus dem frühen Mittelalter. Spaziere am besten zuallererst durch den Park Vyšehradské sady, der entlang der trutzigen Festungswälle mit tollen Weitblicken bezaubert.
Innerhalb der Festungsmauern von Vyšehrad darfst du einen Blick in die majestätische, ursprünglich im romanischen Stil erbaute Basilika St. Peter und Paul auf keinen Fall verpassen. Besonders hübsch fand ich auch die kunstvoll verzierten Eingangstüren des Gotteshauses.
Der Vyšehrader Friedhof
Ein mystischer und sehr atmosphärischer Ort ist der Vyšehrader Friedhof, der definitiv zu den schönsten Ruhestätten gehört, die ich je betreten durfte. Bei einem Spaziergang tauchst du tief in die einzigartige Stimmung dieser friedlichen Oase ein.
Unter uralten knorrigen Bäumen, zwischen barocken Engelsstatuen und prunkvollen Grabmälern mit kunstvollen Bemalungen fanden hier viele Künstler, Politiker und wichtige Personen der Öffentlichkeit ihre letzte Ruhe.
Meine Tipps: Nach deinem Besuch kannst du von der Festung Vyšehrad ganz wunderbar entlang der Moldau zurück in Richtung Altstadt und Karlsbrücke spazieren. Falls es dir nicht zu weit sein sollte. Dabei passierst du automatisch das Tanzende Haus mit seiner besonderen, markant gedrehten Glasfassade und der tollen Rooftopbar, der Glass Bar. Hier kannst du auch übernachten, im luxuriösen Tančící dům Hotel.
Und falls es bei deinem Spaziergang gerade Samstag zwischen 8 und 14 Uhr sein sollte, dann stolperst du auch über eines meiner absoluten Highlights in Prag: den unheimlich atmosphärischen Farmers’ Saturday Market direkt am Moldauufer!
Na, wie sieht es aus mit einer Städtereise nach Prag? Besonders im Frühling und im Sommer sind die beiden Burgen in Prag ein absoluter Traum! Oder kennst du die Tschechische Hauptstadt schon und bist auch hin und weg vom Flair der Moldau-Metropole? Ich freue mich sehr über deine Gedanken hier auf meinem Reiseblog!
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*Dieser Artikel entstand teilweise im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro von Prag. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer meine eigene. Im Beitrag gibt es Werbelinks. Buchst oder kaufst du etwas über diese, bekommen wir eine anteilige Provision. Der Gesamtbetrag ändert sich dadurch für dich nicht. Danke dir!
2 Comments
Noah
3. Oktober 2024 at 17:04Es klingt absolut bezaubernd, wie Prag dein Herz erobert hat! Die Entdeckung der weniger bekannten Burg ist ein großartiger Tipp für Reisende, die die Stadt abseits der Touristenströme erleben möchten. Die Mischung aus Geschichte und Kulinarik, die du ansprichst, ist sicherlich ein Gewinn für jeden Besucher und deine Leidenschaft für Prag ist ansteckend!
Melanie
22. Oktober 2024 at 10:16Hallo Noah,
vielen Dank für deinen netten Kommentar! Ja, Prag hat mein Herz wirklich erobert und ich vermisse die Stadt seitdem sehr … :)
Liebe Grüße,
Melanie