Trinidad auf Kuba ist eine Stadt voller Farben, Flair und angenehmer Gelassenheit. Von verträumten Dachterrassen den Sonnenuntergang genießen, bei einer Salsa-Stunde den Rhythmus Kubas spüren oder sich einfach nur im Labyrinth der Straßen verlieren – Trinidad macht es dir leicht, seinem Charme zu erliegen. Es gibt aber auch eine andere Seite dieser Stadt, die des von Armut gezeichneten Lebens der meisten Bewohner, die sicher auch dich tief berühren wird. Im Folgenden habe ich meine Erlebnisse und besten Tipps für deinen Aufenthalt hier zusammengefasst.
Zauberhafte Stimmung kurz nach Sonnenaufgang
Ein Lächeln am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Wo soll es hingehen?!
Trinidad Kuba: streife durch die bunte und facettenreiche Stadt
Alle Aktivitäten, Casas Particulares und den Bustransfer nach und von Trinidad habe ich über Fairaway gebucht. Kontaktiere gern den Anbieter für nachhaltiges Reisen, um ein individuelles Angebot für deine eigene Kuba Rundreise oder Teilabschnitte davon zu erhalten. Suchst du noch Tipps für das Valle de Viñales, Sancti Spiritus oder Havanna, dann schau auch mal hier:
→ Meine 11 besten Tipps für das Valle de Viñales auf Kuba
→ Havanna Sehenswürdigkeiten: 15 traumschöne Orte, die du nicht verpassen darfst
→ Sancti Spiritus Kuba: unser Geheimtipp für eine authentische Kolonialstadt
Klassische Sehenswürdigkeiten gibt es in Trinidad Kuba nur wenige. Am schönsten ist es daher, sich einfach durch die Gassen treiben zu lassen. Das historische Zentrum ist nicht allzu groß, aber nimm dir genügend Zeit, um die einzigartige Atmosphäre aus traditionsreichen bunten Häusern, alten Pferdekutschen und faszinierenden Oldtimern zu spüren.
Das Zentrum bildet die Plaza Mayor mit der gelben Church of the Holy Trinity Kirche, wo riesige Königspalmen Karibikflair verbreiten. Daneben lädt die lange, bestuhlte Treppe vor der berühmten Casa de la Música dazu ein, bei einem erfrischenden Mojito die Sonne zu genießen. Abends gibts hier regelmäßig Livemusik und es wird getanzt was das Zeug hält.
An der gegenüberliegenden Seite der Kirche befindet sich der ebenfalls gelbe Palacio Brunet, in dem das romantische Museum untergebracht ist. Übrigens wird erzählt, dass die Häuser früher als Schutz gegen Mücken so bunt angestrichen wurden. Warum es auch heute noch so beibehalten wird, weiß niemand. Egal, denn im Vergleich zu vielen unserer tristen, farblosen Einheitsbauten in Deutschland ist diese Farbexplosion hier in Trinidad eine Augenweide!
Das Zentrum von Trinidad ist dieser fotogene Platz
Sonnenanbeter können auf der Treppe vor der Casa de la Música Platz nehmen
während sich die Einheimischen eine Zigarre gönnen
Zum Knuddeln, dieser Opa, oder?!
Auch in Trinidad sind Oldtimer ein beliebtes Fortbewegungsmittel
Warum so ernst, hübsche Frau?!
Schwinge deine Hüften bei einem Salsa Workshop
Eins, zwei, drei … fünf, sechs, sieben. Einmal den Salsa Rhythmus im Ohr, kribbelt es beim Ertönen dieser mitreißenden Musik sofort in den Beinen und du spürst das Bedürfnis, sofort loszutanzen. Noch nie in meinem Leben – auch nicht vor dem Abiball – habe ich einen Tanzkurs gemacht. Deshalb war ich natürlich umso neugieriger, wie meine Premiere hier in Trinidad Kuba wohl ausfallen würde.
Im Tanzstudio von Son y Salsa angekommen, erlernen wir zunächst den Grundschritt, ohne Musik und jeder für sich, dann gemeinsam und zu langsamen Salsa Rhythmen. Nach weiteren Anweisungen der Lehrerin Eileen folgen Drehungen, die wir überraschend schnell und gut meistern. Nach 1,5 Stunden haben wir den Grundstein für diesen Tanz gelegt und sind höchst motiviert, weiter zu machen.
Wenn auch du schon immer einmal Salsa lernen wolltest, dann ist Kuba mit Sicherheit einer der besten Orte dafür. In regelmäßigen Abständen dringen schwungvolle Salsa-Lieder aus den Wohnhäusern auf die Straßen und wecken die Lust, das Tanzbein zu schwingen.
Ein Salsa Kurs gehört zu einer Kuba Reise einfach dazu
Lerne auch die andere Seite von Trinidad Kuba kennen
Nur wenige Straßen vom Hauptplatz Trinidads entfernt beginnt der Teil, in dem die meisten Einheimischen leben und arbeiten. Um ihn kennenzulernen, haben wir mit Junior eine Städtetour in einem der für hier typischen Fahrradtaxis gebucht. Schon von Weitem fällt auf, dass die Straßen nicht mehr geteert, die Häuser ziemlich verwahrlost und weitaus mehr Kubaner unterwegs sind.
Hier, an diesem Ort, finden die Einwohner 95 Prozent der Produkte des täglichen Lebens. In den Bodegas, die subventionierte Lebensmittel gegen Bezugsscheine anbieten, sind die Regale erschreckend leer. Und das, wo über 11 Millionen Menschen auf Kuba mit so einem Büchlein leben, da sie sich nicht mehr leisten können.
Ein Brötchen pro Tag, Milch nur für Kinder (bis zu 7 Jahren) und fünf Eier pro Monat – für uns unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Mehrheit der Kubaner leben muss.
Seit 1962 gibt es dieses Rationierungssystem auf Kuba, das die Verteilung von Lebensmitteln regelt. Doch auch in den Supermärkten zeigt sich ein verstörendes Bild. In jedem Regal ist genau ein Lebensmittel zu finden, viele sind leer, von Auswahl kann hier nicht ansatzweise gesprochen werden. Dafür florieren die Geschäfte auf dem Schwarzmarkt, wo insbesondere Fleisch illegal verkauft wird, daneben auch Reste aus den Casas Particulares.
Außerhalb der hübschen Innenstadt zeichnet sich ein anderes Bild
Hier werden geschlachtete Schweine auf Rollern transportiert
Fleisch wird an der Straßenecke verkauft
Frisch gefangener Fisch vom Fahrrad
Unser Guide Junior erklärt das Rationierungssystem
In den Bodegas werden subventionierte Lebensmittel gegen Bezugsscheine verkauft
Mit Kreativität in ein neues Leben
Aufgrund der begrenzten Mittel seit dem Zusammenbruch der Wirtschaft in den 90er Jahren und des Abzugs der Sowjets, die viele Produkte ins Land brachten, entwickelten sich die Kubaner jedoch zu wahren Überlebenskünstlern. Mit viel Kreativität machen sie Altes zu Neuem und finden sich in Berufen wieder, die sie niemals erlernt haben. Am Straßenrand füllt ein Mann beispielsweise Feuerzeuge auf. Ein anderer wurde Kutscher und verdient damit mehr als ein Arzt.
Unser nächster Stopp ist der alte Bahnhof. Trinidad war über viele Jahrzehnte hinweg größter Zuckerproduzent des Landes. Mit dem Zug wurde damals der Zucker von den Plantagen zum Meer transportiert. Heute kannst du als Touristenattraktion in einem antiken Exemplar die Strecke nachfahren. Dieser Waggon wurde übrigens innerhalb weniger Tage repariert, der für die Einheimischen wartet seit 1986 im Bahnhof auf seine Reparatur. Eine wirklich spannende Tour, die ich dir nur ans Herz legen kann, um Kuba verstehen zu lernen!
Straßenverkäufer, der Feuerzeuge nachfüllt
Über den alten Bahnhof wurde früher Zucker zum Meer transportiert
Überall auf Kuba wird fleißig repariert
Lege Hand an bei einem Töpfer Workshop in Trinidad Kuba
Kunst und insbesondere das Töpferhandwerk sind in Trinidad sehr populär, das zeigt sich bereits beim ersten Schlendern durch die Innenstadt. Diverse Geschäfte bieten hübsche Vasen und andere Gefäße in vielerlei Farben an. In der Santander Pottery im Osten der Stadt wird bereits seit vielen Jahrzehnten getöpfert. Nach unserer Ankunft demonstriert uns der 72-jährige Inhaber, wie er in nur wenigen Sekunden und scheinbar spielend leicht aus einem Klumpen Ton bemerkenswerte Gefäße formt.
Nach einem Canchánchara (Getränk aus Rum, Limette und Honig) an der Bar versuche auch ich mich in diesem Handwerk. Schon auf Sifnos in Griechenland habe ich vor einiger Zeit meinen ersten Töpferkurs absolviert – allerdings nur mehr oder weniger erfolgreich. Denn so einfach, wie es aussieht, ist das Töpfern ganz und gar nicht. Hier ist viel Feingefühl gefragt, sonst fällt das mühsam hochgezogene Gebilde ganz schnell wieder in sich zusammen und du musst wieder von vorn anfangen.
So viele schöne Designs!
In der Santander Pottery hat Töpfern Tradition
Mit Feingefühl und Geduld zum Erfolg
Werde kreativ bei einer Photography Tour
Eine besondere Tour, die in der Goldenen Stunde des Tages stattfindet, erlebst du mit dem lokalen Künstler und Fotografen Orelvis. Nur mit dem Handy bewaffnet führt er dich nicht direkt an besonders fotogene Orte, wie man es erwarten würde, sondern zeigt dir, wie du mit unterschiedlichen Perspektiven, Scharfeinstellungen und der untergehenden Sonne spielen kannst. Dabei entstehen Bilder mit coolen Reflexionen der bunten Häuser oder außergewöhnliche Lichtspiele mit der Sonne als rotem Feuerball.
Dank Orelvis dürfen wir etwas später von einem besonders schönen Spot den Sonnenuntergang erleben, und zwar von der öffentlich zugänglichen Terrasse des Hotels La Popa aus. Auf einem Hügel erbaut, kannst du daneben die beeindruckenden Ruinen der Kirche Ermita de Nuestra Señora de la Candelaria de La Popa aus dem 18. Jahrhundert bewundern.
Jede Tour ist anders und überraschend, denn man weiß nie, welche Motive oder Situationen man vorfinden wird. Hier sind meine Highlights unseres Streifzugs durch Trinidad.
Trinidad aus einem anderen Blickwinkel
Bei unserer Fototour begegnete und dieser fotogene Kubaner
Kopfsteinpflaster im Zentrum von Trinidad Kuba
Sonnenuntergang fotografiert durch die Sitzfläche eines Stuhls
Die Ruinen der Ermita de Nuestra Señora de la Candelaria de La Popa
Wenn die Sonne hinter Trinidad ins Meer taucht
Trinidad Kuba: der Nationalpark El Cubano & die Playa Ancón
Melanie war übrigens auch schon mal auf Kuba. Als sie in Trinidad war, hat sie außerdem die nahegelegenen Strände rund um La Boca und der Playa Ancón besucht. Hier findest du wirklich Karibik-Feeling pur mit glasklarem, türkisleuchtenden Wasser und hellen, feinsandigen Stränden. Beide Strände kannst du übrigens auch ganz einfach im Rahmen einer Tour mit dem E-Bike besuchen, eine sehr schöne Möglichkeit. Auch von ihrer kleinen Wanderung im Nationalpark El Cubano war Melanie total begeistert. Dort kannst du unter einem Wasserfall schwimmen, der mit rund 35 Grad in ein dunkles Becken mit einer geheimnisvollen Höhle stürzt. In diesem Reisebericht findest du alle Tipps dazu:
→ Kuba Reisetipps: 15 Highlights für deinen perfekten Urlaub in der Karibik
Rund um Trinidad findest du traumhafte Strände
Warmer Wasserfall im Nationalpark El Cubano
Schöne Cafés & Restaurants in Trinidad Kuba: meine Empfehlungen
In das Café Don Pepe habe ich mich schon beim Anblick des lauschigen Innenhofs verliebt. Hier unter Schatten spendenden Bäumen einen wunderbaren Kaffee trinken, die schönste Art in Trinidad eine kleine Erholungspause zu verbringen. Auch nicht zu verachten ist jedoch die eingewachsene Dachterrasse des Bistro Trinidad mit Blick auf die umliegenden Berge und die Spitze der markanten Kirche Trinidads. Stühle an der Decke und Lampen aus alten Flaschen gibt es im Restaurante Giroud zu bestaunen. Unbedingt an dem hängenden Tisch mit Kubaflagge Platz nehmen und eine Limonade Giroud mit Minze schlürfen!
Für den Abend kann ich dir das Restaurant Sol y Son empfehlen. In einem romantischen grünen Innenhof werden feine kubanische Gerichte zum beschaulichen Plätschern eines Brunnens serviert. Der frische Fisch und der Hummer sind wirklich exzellent! Auch im Cubita Santander Restaurant kannst du einen genussreichen Abend mit kulinarischen Köstlichkeiten erleben, die dich begeistern werden.
Das Café Don Pepe ist ideal für einen guten Kaffee
Zu jeder Tageszeit einen Besuch wert: das Bistro Trinidad
Gesundes Mittagessen im Restaurante Giroud
Speisen in idyllischem Ambiente im Son y Sol
Frischer Fisch in exotischer Soße im Son y Sol
Casas Particulares Trinidad: meine drei Tipps
Während unserer Zeit in Trinidad Kuba haben wir verschiedene Casas kennengelernt, die alle ihren eigenen Charme besitzen. Das Highlight des Hostal Casa Diez ist definitiv der heimelige, farbenfrohe Innenhof, in dem auch das Frühstück serviert wird. In der Casa MiCuba sind der Empfang mit einem erfrischenden Canchanchara besonders herzlich, die Dusche ein echtes Vergnügen und die Dachterrasse ein herrlicher Ort um unter freiem Himmel zu entspannen.
20 Minuten außerhalb von Trinidad, in den dicht bewachsenen Bergen, erwartet dich El Manantial. Die Ecolodge wurde mit natürlichen Materialien aus der Umgebung gebaut und liegt direkt an einem Bach eingebettet in ein üppig grünes Tal. Meterhohe Farne weisen den Weg über eine wackelige Hängebrücke, auf der eigenen Farm nebenan gedeihen Obst und Gemüse, und in der nahen Umgebung locken interessante Wanderungen zu erfrischenden Wasserfällen.
Verbringe hier also idealerweise mindestens zwei Tage. Um die dschungelartige Idylle bestmöglich genießen zu können, buche eines der oberen Zimmer mit Hängematte und Balkon. Einziges Manko für mich: die angrenzende Straße, auf der zwar nicht viele Autos und Laster vorbeifahren, die wenigen jedoch mit viel Lärm.
Malerischer Innenhof im Hostal Casa Diez
Gemütliches Zimmer in der Casa MiCuba
Zimmer mit fantastischer Aussicht in der Ecolodge El Manantial
Hängebrücke inmitten üppiger Natur
Im Pool links kannst du sogar schwimmen
Entspannung pur auf dem eigenen Balkon
Warst du auch schon mal auf Kuba und in Trinidad? Wie hat es dir gefallen und welche weiteren Tipps hast du? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar hier auf unserem Reiseblog!
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*Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Recherchereise mit Fairaway Travel. Bei der Umsetzung des journalistischen Inhalts war ich jedoch vollkommen frei und meine Meinung ist wie immer meine eigene. Im Beitrag gibt es Werbelinks. Buchst oder kaufst du über diese etwas, bekomme ich eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich jedoch immer gleich. Danke!
2 Comments
Karen
11. März 2020 at 10:10Hallo Nina,
ja, ich war auch schon in Trinidad und zwar im Rahmen unserer Kuba-Rundreise mit einem Mietwagen. Wir haben zwei Nächte in einer Casa Particular verbracht wie überall während unseres Aufenthaltes.
Niemand, der nach Kuba reist, sollte Trinidad auslassen, so viel steht fest.
Tolle Fotos hast du gemacht, Respekt!
LG
Karen
Nina
15. März 2020 at 16:47Liebe Karen,
schön, dass wir gemeinsam nochmal in Erinnerungen an diese hübsche Stadt schwelgen können. Freut mich, dass dir meine Bilder gefallen! Ist aber auch eine fotogene Stadt. :)
Wo hat es dir auf Kuba am besten gefallen?
Liebe Grüße, Nina