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Europa / Rumänien

Die Transalpina in Rumänien: die wohl schönste Panoramastraße durch die Südkarpaten

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Der Blick in die schier endlose Weite, über die schroffen Gipfel der Transsilvanischen Alpen, raubt mir wirklich den Atem. Wir befinden uns auf dem Gebirgspass Urdele, am höchsten Punkt der Transalpina in Rumänien, auf 2.145 Metern über dem Meeresspiegel. Zu unseren Füßen breitet sich die faszinierende karg-schroffe Landschaft der Südkarpaten in ihrer puren und einzigartigen Schönheit aus, während hinter uns die Einheimischen in selbst zusammengezimmerten Holzhütten buttrige Polenta, in pikanter Soße eingelegte Krautwickel und dampfenden Kaffee mit süßem Gebäck verkaufen.

Im September liegt hier oben an einigen Stellen bereits der erste Schnee. Die Atmosphäre ist absolut faszinierend. Nur sehr schwer kann ich mich von dieser traumhaften Aussicht wieder losreißen, doch immerhin warten noch viele Kilometer der Drum național 67C darauf, endlich von uns erkundet zu werden!

Transalpina Rumänien: 148 Kilometer tolles Panorama in den Karpaten

Die Nationalstraße Transalpina, in Rumänien wird sie auch als Drum național 67C – DN67C auf den Verkehrsschildern – bezeichnet, startet in der Kleinstadt Novaci und endet nach atemberaubend schönen 148 Kilometern durch das Gebirge der Munții Parâng, der Südkarpaten, in der Stadt Sebeș (Mühlbach auf Deutsch). Damit führt dich dein Roadtrip von der Kleinen Walachei nach Siebenbürgen, also ins sagenumwobene Transsilvanien. Natürlich kannst du die DN67C auch andersherum befahren, ganz so, wie es eben besser in deine Reiseroute passt.


Die bereits im Jahre 1939 eröffnete Panoramastraße wird im Rumänischen auch Drumul Regal genannt, was übersetzt Königsstraße bedeutet. Sie ist außerdem die höchste Straße in ganz Rumänien, die du mit einem Auto befahren kannst!

Eine Begegnung mit den knuffigen Eseln

Ein paar besonders schöne Momente bescherte uns eine Gruppe knuffiger Esel, die ganz plötzlich hinter einer Biegung mitten auf der Straße standen. Wir hätten zwar einfach langsam an den Langohren vorbeifahren können, doch sie waren einfach viel zu süß. Wir haben unseren Bulli also kurzerhand am Straßenrand abgestellt und uns anschließend ausgiebig beäugen und beschnuppern lassen.

Die Esel waren richtig zutraulich und haben das Kraulen hinter ihren langen grauen Ohren sichtlich genossen. Erst nach etwa einer halben Stunde konnten wir uns schweren Herzens von den Tieren losreißen. Am liebsten hätte ich einen davon in den Bulli gepackt und heimlich über die Grenzen nach Hause geschmuggelt!

Transalpina Rumänien: der Gipfel Vârful Urdele in den Karpaten

DER Stopp auf der Panoramastraße ist der höchste Gipfel der Transalpina: der 2.145 Meter hohe Vârful Urdele. Auf Google Maps wird er auch als Transalpina View Point bezeichnet. Hier kannst du auf dem Parkplatz dem gequälten Motor deines Autos eine kurze Verschnaufpause gönnen, durch die bunten Reihen der zahlreichen Souvenirstände schlendern und dich natürlich an der atemberaubend schönen Aussicht erfreuen. Eine Handvoll kleiner Cafés und Restaurants bieten Sitzmöglichkeiten, heißen Filterkaffee, Gebäck und die zu Beginn des Artikels schon erwähnten Krautwickel in pikanter Soße mit Polenta in Streetfood-Atmosphäre.

Ich kann gar nicht genau sagen, warum das so ist, aber mich erinnert hier oben auf dem Vârful Urdele alles irgendwie ein bisschen an Nepal und Kathmandu!

Genieße die berauschende Atmosphäre auf dem Gipfel in vollen Zügen, denn es ist wirklich die schönste Aussicht über die Karpaten in Rumänien der gesamten Königsstraße. Es gibt zwar noch zwei weitere Aussichtspunkte, nämlich den 1.678 Meter hohen Tărtărău-Pass weiter nördlich und den Viewpoint Rânca, an dem sich das Dörfchen Rânca malerisch auf einem Bergrücken vor dir ausbreitet, die aber meiner Meinung nach unter keinen Umständen mit dem Vârful Urdele mithalten können.

Ein empfehlenswerter Abstecher: die Nationalstraße DN7A

Ein sehr lohnenswerter Abstecher ist die Nationalstraße DN7A, die etwa in der Mitte der Transalpina in Richtung Petroșani abzweigt. Mit einem Mal befindest du dich nicht mehr in einer kargen Gipfellandschaft, sondern inmitten einer märchenhaften Idylle aus dunkelgrünen Tannenwäldern und glasklaren Gebirgsflüssen. Hat mich der Vârful Urdele an Nepal und Kathmandu erinnert, so fühle ich mich hier auf der DN7A wie mitten im Jasper Nationalpark in Alberta Kanada.

An manchen Tagen kreiert die gerade aufgehende Morgensonne eine fast schon magische Stimmung. Nämlich immer dann, wenn sie die Wälder und Flüsse mit ihrer Wärme dampfen lässt, und die dunstige Luft durch die hellen Sonnenstrahlen geradezu leuchtet. Dieser Morgen war für mich ein absolutes Highlight, am liebsten wäre ich einfach hier geblieben.

Aber auch in die andere Richtung wartet die DN7A mit echten Highlights auf dich, zum Beispiel mit dem malerischen Vidra Lake, den wir aus Zeitgründen aber leider nicht mehr besuchen konnten!

Transalpina Rumänien: das Städtchen Petroșani

Solltest du deinen Roadtrip so planen, dass du die DN7A bis komplett nach Petroșani fährst, dann kann ich dir dort das Restaurant Number One nur sehr empfehlen. Riesige Portionen zum Schnäppchenpreis, sehr leckere Speisen und ein modern-gemütliches Ambiente. Wir haben uns die Transsilvanien Platte für 2 Personen geteilt, haben aber gerade mal die Hälfte davon geschafft, weil es so reichlich und üppig war!

In Petroșani außerdem noch sehr sehenswert ist das alte, verlassene Fabrikgelände der nach mehreren schweren Unglücken nicht mehr genutzten Petrila-Mine, der mit rund 1.000 Metern Tiefe größten und tiefsten Mine im gesamten Jiu-Tal. Offiziell ist der Zutritt zu dem ehemaligen Bergwerk – glaube ich – nicht einfach so gestattet. Es gibt wohl geführte Touren und ab und zu Veranstaltungen, oder zumindest so etwas in der Art. Wir konnten es leider nicht komplett rausfinden, aber wenn du “Petrila Colliery – Planet Petrila” bei Google Maps eingibst, dann bekommst du auf der dazugehörigen Facebook Page zumindest ein paar Informationen geliefert.

Aber lange Rede, kurzer Sinn: Inoffiziell kannst du einfach durch den fehlenden Zaun im hinteren Teil des Geländes reingehen. Dich erwarten dort rostige Schienen, ausgediente Gleisanlagen und alte Eisenbahnwaggons, ein verlassener Turm und insgesamt einfach ein super cooler Lost-Places-Vibe. Aber Achtung: Geh bitte nicht einfach so in die Gebäude rein, die sind nämlich wirklich sehr, sehr baufällig und eventuell sogar einsturzgefährdet!

Mein Tipp: Rumänien ist auch wirklich ein mega tolles Land für einen Roadtrip mit dem eigenen Camper, da hier das Wildcampen erlaubt ist. In Petroșani gibt es einige ganz tolle wilde Stellplätze entlang der Strada Dobroieşti direkt am kleinen Fluss Jieț River, wo du gleich nach dem Aufwachen dein Gesicht im eiskalten Flusswasser erfrischen kannst, während dir die Morgensonne sanft auf die Nase scheint. Einfach herrlich, dieses Gefühl!

Wichtige Hinweise zur Benutzung der Transalpina in Rumänien

  • Wie so viele andere Nationalstraßen in Rumänien ist auch die Transalpina mautpflichtig, du musst dir also vorab eine Vignette besorgen. Am einfachsten bekommst du die Rovignette online auf der offiziellen Homepage der Betreiber. Die Bezahlung per Kreditkarte funktioniert ganz sicher und einwandfrei. Außerdem ist sie gar nicht teuer, für eine ganze Woche haben wir gerade mal knapp 6 Euro bezahlt.
  • In den Wintermonaten von November bis März ist die Transalpina oft komplett gesperrt, weil dann Schnee und Eis das Befahren der steilen Serpentinen so gut wie unmöglich machen. Informiere dich also vor deiner Reise online, ob du die Drum național 67C in deinen Roadtrip mit einplanen kannst.
  • Ich möchte dir außerdem noch ans Herz legen, deinen Roadtrip auf der Transalpina schon am Vormittag zu beginnen. Die 148 Kilometer nehmen viel Zeit in Anspruch, wenn du Foto-, Esel- und Essensstopps, beziehungsweise sonstige Pausen mit einrechnest. Am Abend bei schlechtem Licht werden die Serpentinen tatsächlich gefährlich, da an vielen Stellen nicht mal eine Leitplanke vorhanden ist. Sieh also bitte zu, dass du die gesamte Königsstraße bei guten Lichtverhältnissen fährst.

Für Liebhaber von Panoramastraßen: die Transfogarascher Hochstraße

In Rumänien gibt es außer der Transalpina noch eine weitere sehr spektakuläre Panoramastraße, nämlich die bekanntere und damit auch stärker frequentierte Transfogarascher Hochstraße, auf rumänisch Drumul Transfăgărășan (DN7C). Diese führt dich auf 117 Kilometern Länge vom Städtchen Bascov nach Cârțișoara im Kreis Sibiu in Siebenbürgen. Ihre unzähligen Kurven und Serpentinen bringen dich aber nicht ganz so hoch hinaus wie die der bei Touristen noch unbekannteren Transalpina. Ihr höchster Punkt liegt etwa 100 Meter tiefer.

Bist du auch so ein großer Fan von schönen Panoramastraßen wie ich? Vielleicht schafft es die Transalpina in Rumänien ja auf deine Bucketliste! Oder kennst du die besondere Landschaft der rumänischen Karpaten sogar schon von einem eigenen Roadtrip und hast noch mehr Tipps? Lass super gerne einen Kommentar hier auf meinem Reiseblog da, ich freue mich sehr über deine Gedanken und Anregungen!


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*Unser kompletter Roadtrip in die Karpaten in Rumänien wurde von mir aus eigener Tasche bezahlt. Meine Meinung ist wie immer meine eigene und wurde in keinster Weise beeinflusst. Im Artikel gibt es Werbelinks. Buchst oder kaufst du etwas über diese, bekomme ich eine Provision. Der Endbetrag bleibt für dich aber gleich. Danke für deine Unterstützung!

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Hey, ich bin Melanie. Ich liebe das Reisen und diese ganz besonderen Gänsehautmomente einfach über alles. Außerdem bin ich süchtig nach Vitamin-Sea, Kokosnüssen und dem Duft von frischem Sommerregen!

2 Comments

  • Jonah Pawlik
    15. August 2023 at 16:33

    Der Artikel ist großartig! Ich war im Juli dort und war überwältigt. Ich habe es auch durch die Transalpina geschafft. Aber Transfagarasan und Transbucegi haben mir am besten gefallen. Ich habe am Flughafen in Bukarest ein Auto gemietet, und es war viel einfacher, zu diesen Orten zu gelangen. Die Agentur heißt PriceCarz und sie haben gute Autos zu erschwinglichen Preisen.
    Ich werde sie in Zukunft empfehlen, wenn Sie die Gelegenheit haben, Rumänien zu besuchen.

    Reply
    • Melanie
      6. September 2023 at 13:20

      Hallo lieber Jonah,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich habe jetzt schon mehrfach gehört, dass die Transfogarascher Hochstraße sogar noch schöner und beeindruckender sein soll als die Transalpina. Leider hat für mich die Zeit damals nicht mehr gereicht, um diese auch noch zu besuchen. Ich möchte aber unbedingt nochmal nach Rumänien, sie ist also für den nächsten Besuch schon fest eingeplant!

      Danke für den Tipp und liebe Grüße,
      Melanie

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